Gehörst Du auch zu den Müttern, die gerade feststellen, wie schön es ist, dass es jetzt morgens wieder ruhiger ist? Wie es ist, allein Zuhause zu sein, weil die Kinder endlich wieder regelmäßig in die Schule oder Kinderbetreuung gehen? Okay, vielleicht ist Dein Partner noch im Homeoffice, aber kannst Du trotzdem kannst die Ruhe spüren?
Ich weiß noch, wie ich am ersten Schultag nach den Sommerferien und das ist in Bayern noch nicht so lange her, im Flur stand und registriert habe, dass es auf einmal ganz ruhig war. An diesem Tag war mein Mann auch endlich mal wieder in der Firma, was aktuell nur 1x/Woche vorkommt. Ich war also ganz allein, allein mit mir. Endlich mal wieder!
Und dann kam die Idee Fenster zu putzen. Irgendwann dachte ich mir, was für ein Schmarrn. Nutze ich doch die Zeit lieber für mich selber, wer weiß wie lange diese Ruhe anhält.
Also habe ich mir einen leckeren Kaffee gemacht und mein Journal rausgeholt. Die Einträge darin hatten in den letzten Wochen und Monaten nichts mehr von Regelmäßigkeit. Auch hatte ich lange nicht mehr meditiert und dabei tat es mir immer so gut.
Also nahm ich mir vor, dass alles wieder in mein Leben zu holen: Meine Ich-Zeit, mein Journal, meine Musik, meine Zeit zu Meditieren,…Und was soll ich Dir sagen, es klappt ganz gut und ich habe mir fest vorgenommen, beim nächsten Lockdown oder einer sonstigen Krise meine Ich-Zeit nicht wieder zu vernachlässigen. Ich nutze die Zeit jetzt, um diese Routinen wieder zu etablieren. Jetzt, wo es ruhig und einigermaßen entspannt ist, jetzt, wo die Kinder vormittags versorgt sind, JETZT, damit ich später nicht gleich wieder aus dem Takt komme, wenn die See wieder rauer, der Alltag wieder anders wird.
Wie nutzt Du diese wieder zurück gewonnene Zeit? Jetzt ist eine gute Möglichkeit (neue) Routine zu integriert. Von denen Du auch profitieren kannst, wenn es doch wieder Homeschooling und Kindergartenschließungen geben sollte.
Was gibt Dir Kraft? Wie kannst Du gut auftanken? Was bringt Dich in den Flow?
Das kann Schreiben, Malen, Meditieren, Bewegen, Lesen, Musik oder Podcast hören, in der Badewanne liegen, … sein. Was macht Dir Spaß?
Probiere einfach aus, wenn Du Dir nicht gleich sicher bist. Und dann suche Dir eine Zeit, in der Du gut für Dich sein kannst, ungestört.
Bei mir ist diese Zeit am frühen Morgen. Ich stehe vor allen anderen auf, schleiche mich ins Wohnzimmer, mit einem ersten Kaffee, zünde mir eine Kerze an, schreibe in meinem Journal und meditiere.
Nicht bei allen ist dies möglich, insbesondere dann nicht, wenn Dein Kind noch klein ist und mit im Bett schläft. Da ist das Rausschleichen gleich schwieriger.
Vielleicht ist diese Zeit für Dich dann eher am Abend oder dann, wenn Dein Kind Mittagsschlaf hält. Vielleicht gibt es diese Zeit auch nur am Wochenende, auch nicht schlimm. Finde das, was zu Dir passt.
Wichtig ist nur, dass Du auftankst in dieser Zeit, dass Deine Akkus geladen werden und Du es Dir gut gehen lässt. Denn nur wer seine Akkus gefüllt hat, kann sich auch um andere kümmern.
Und wenn Du dann Deine Routine gefunden hast, dann ist es auch einfacher sie in Krisenzeiten bei zu behalten, vielleicht nicht in der Intensität wie bisher, aber ich bin mir sicher, dass Du Dich schnell wieder darauf besinnst.
Die Routine, so meine Erfahrung, wird wichtig im Alltag, fast schon überlebenswichtig für Mamas, die wir uns doch immer um alles und jeden kümmern und uns dabei gerne mal vergessen