Die besten Tipps für Mütter
Die besten Tipps für Mütter
Vorab ein kleiner Disclaimer:
Vielleicht weißt du es ja schon – aber oft braucht man gar keine weiteren gutgemeinten Ratschläge, sondern einfach jemanden, der das Gleiche durchgemacht hat oder noch durchmacht.
Dafür empfiehlt Mamas Dorf dir, auf jeden Fall viele gleichgesinnte Mamas zu finden – in Krabbelgruppen, Rückbildungskursen und Mutter Kind Cafés, in Schwimmkursen und BuggyFit, über nebenan.de und auch in unserer Facebook Community und mit der App Momunity.
Nun aber trotzdem zu den gutgemeinten Ratschlägen, die ganz konkret das Leben mit Baby vereinfachen können.
Wichtig ist jedoch: DU entscheidest, was zu EUCH passt! Jede Familie (und ganz sicher auch jedes Baby) ist einzigartig. Wenn sich z.B. Stillen oder Abstillen nicht gut anfühlt, dann TU ES NICHT! Höre auf deine Intuition, besprich es mit deinem Partner, probier es einfach aus.
Das gilt auch für alle nachfolgenden Tipps, die ich nicht nur aus meinem Leben gesammelt, sondern auch durch Umfragen unter vielen Müttern zusammengetragen habe:
Was sind denn überhaupt die größten Schwierigkeiten?
- Schlafmangel
- Keine Zeit für sich
- Die Partnerschaft muss sich neu finden
- Stillen kann z.B. schwierig oder schmerzhaft sein
- Keine Kontakte mit Frauen in der gleichen Situation
- Verarbeitung von Geburtstrauma/Kaiserschnitt
- Überfordert mit der neuen Rolle als Hausfrau und Mutter
- Den neuen Körper erst einmal akzeptieren
- Einsamkeit, gerade wenn man im Freundeskreis kaum andere Eltern hat, das Baby viel schreit oder man gesundheitlich noch nicht viel unternehmen kann
- Schreibaby / High Need Baby (nach Dr. Sears)
- Sorgen wegen der Arbeit, evtl. finanzielle Sorgen, Kita, …
Kurz & Knackig – die besten Alltagstipps:
- Tragetuch / Tragehilfe nutzen. Ich lege dir unbedingt eine Trageberatung ans Herz, um in dem Dschungel der Möglichkeiten die Richtige zu finden. Für den Anfang kann ich dir die marsupi uneingeschränkt empfehlen (ok, der Klettverschluss weckt so manches schlafende Baby auf, aber sie ist wirklich leicht anzulegen und bis ca. 6 Kilo Babygewicht absolut ausreichend). Danach habe ich die STOKKE Limas Plus genutzt, die unglaublich bequem ist und sehr einfach anzulegen, aber mit Tragetuchstoff
- Familienbett (wenn es zu euch passt). War für uns dann beim Stillen sogar noch einfacher als das babybay Beistellbett*. Das babybay war aber super, um Getränke, Handy und leergegessene Teller drauf abzustellen. 🙂
- Federwiege (z.B Nonomo oder BabyJoJo*), gerade wenn ihr ein unruhiges Kind habt, das besser in Bewegung einschläft. Da Federwiegen mit Motor echt nicht günstig sind (mehrere hundert Euro in der Anschaffung), könnt ihr euch auch die Swing2Sleep ausleihen. Sie hat uns echt ein Stück Lebensqualität zurückgegeben, da sich mein Sohn ansonsten anfangs gar nicht ablegen ließ, darin aber „wie ein Baby“ geschlafen hat.
- Kümmere dich um dich – Ernährung, Schlaf (!) und sorge auch für Spaß, nimm dir Zeit für ein Herzensprojekt. Tagsüber Lieblingsmusik hören wirkt auch oft Wunder.
- Such dir Hilfe – Oma, Babysitter, Wellcome etc. damit du wenigstens einmal die Woche eine kleine Auszeit zum Durchatmen hast. Bei Schwierigkeiten und Fragen zögere auch nicht, Hilfs- und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Ohne die Stillberatung und emotionelle erste Hilfe hätte ich das erste Jahr nicht überstanden.
- Triff dich mit Freunden & Gleichgesinnten zum Austausch (das Baby lässt sich hierbei mitnehmen. Am besten geht ihr spazieren oder an Orte, an denen es überhaupt nichts macht, wenn das Baby schreit, sonst stresst dich das noch zusätzlich). Es gibt z.B. tolle Elterncafés, in denen du dich bei Kaffee und Kuchen auch mal ausheulen und verstanden fühlen kannst. Vielleicht tun dir auch Babykurse gut (Pekip, Babyschwimmen), um etwas Abwechslung zu haben und andere Mütter kennenzulernen.
- Richte es unbedingt irgendwie ein, dass du täglich mind. eine halbe Stunde Zeit nur für dich hast.
Lass dir ggf. vom Partner helfen oder nimm dir die Zeit, wenn dein Kind schläft. Gehe heiß duschen, iss in Ruhe, meditiere, tu was dir gut tut und hilft, zu entspannen und Kraft zu tanken. - LESEN! Gute Bücher (siehe Buchtipps), bestärkende Blogs (Verflixter Alltag, das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn, … ) & Forenbeiträge lesen (aber bloß nicht übertreiben mit Googlen! Es kann aber gut tun zu wissen, dass man nicht alleine ist)
- Bewegung. Hilft. Immer. BuggyFit ist z.B. eine nette Möglichkeit, dies auch mit Kind zu machen. Viele Fitnesscenter bieten auch kostenlose Babybetreuung an. Und gehe viel Spazieren. Es tut dir gesundheitlich gut, sorgt für ein besseres Körpergefühl und dein Baby ist auch mal an der frischen Luft!
- Kontrolle abgeben. Dein Partner geht anders mit dem Baby um als du. Und das ist völlig ok! Lass ihn und verschwende keine Energie darauf, ihm zeigen zu wollen, wie du es gerne hättest. Er wird seinen Weg finden und der Weg darf anders sein als deiner. Wo wir auch beim nächsten Punkt wären:
- Unterstützung des Partners. Wenn es irgendwie möglich ist, binde deinen Partner unbedingt mit ein. Die Umstellung von keinem zu einem Kind ist einfach riesengroß und das Baby bleibt nicht immer ein Baby, also kann ich gerade für die Anfangszeit empfehlen, dass dein Partner viel hilft, auch das Baby abnimmt und spazieren geht, im Haushalt hilft, einkauft, dir Frühstück ans Bett bringt, … Dein Partner mag einen 8, 9 oder 10 Stunden Arbeitstag haben. Du hast allerdings einen 14 Stunden Tag (naja, je nach Schlaf des Babys) plus durchgängige Nachtschichten. Ohne Wochenende. Ohne Urlaub.
- Haushalt reduzieren. Auch wenn es schwer fällt hilft es sehr, hier einfach mal fünf gerade sein zu lassen und den Haushalt für einige Zeit ganz unperfekt zu akzeptieren. Am Ende der zweiten Schwangerschaft, als ich es einfach nicht mehr geschafft habe nach jeder Mahlzeit meiner Tochter unter dem Küchentisch zu saugen, haben wir uns den Saug-Wisch Roboter von Roborock* angeschafft. Ich habe sowas ja jahrelang belächelt, aber es war definitiv eine der besten Investitionen des Jahrzehnts! Er macht zwar nicht alle Ecken perfekt sauber, aber man räumt mal kurz den Boden einigermaßen frei und die ganze Wohnung wird per App ziemlich gut gesaugt und gewischt – echt genial! (Und mein Mann startet das Teil sogar gerne, weil es eben ganz fancy per App geht).
- Bereite dich aufs Stillen vor. Stillen ist wunderbar, wenn es klappt, aber es kann zu Schwierigkeiten kommen (Milchstau, Milchbläschen, Brustentzündung, Brustverweigerung, Saugverwirrung, etc.). Es lohnt sich also, sich wirklich gut darauf vorzubereiten (La Leche Liga bietet kostenlose Stillinformationen) und eine Stillberatung zu kontaktieren bei Problemen. Vieles weiß man leider heutzutage nicht mehr “einfach so”, weil Schwierigkeiten beim Stillen selten Gesprächsthema sind. Mir hat ein Stillseminar in der Schwangerschaft sehr gut geholfen.
- Sei unperfekt. Es ist okay, nicht alles richtig zu machen. Du ruinierst nicht das Urvertrauen deines Babys, wenn du nicht bei jedem Pieps SOFORT reagierst.
- Schreien ist nicht automatisch schlimm. Auch wenn das Schreien anfangs sehr schwer auszuhalten ist – manchmal kannst du nicht mehr tun als dein Baby einfach im Arm zu halten und schreien zu lassen (wenn du Dinge wie Hunger, Windel, Kalt etc. ausgeschlossen hast). Wir hatten wochenlange Phasen, in denen meine Tochter z.B. vor jedem Schlafen 20-30 Minuten geschrien hat und wirklich nichts geholfen hat, teilweise regulieren sich Babies durch das Schreien. Versuche, tief durchzuatmen und steck dir ggf. Kopfhörer mit Musik in die Ohren, während du dein Baby hälst. Wenn es nicht mehr geht und dein Baby nicht abgeben kannst, lege es geschützt ab und verlasse den Raum, um kurz runterzukommen, bevor du dich weiter kümmerst. Manchmal ist das das einzige, was noch geht.
- Es muss sich nicht alles immer um dein Baby drehen – dein Kind kann euer Leben auch mal mitleben, statt es komplett zu bestimmen. Es ist okay, wenn du auch versuchst, dem Alltag ein wenig nachzugehen, Haushalt zu machen, einfach mal zu Hause zu entspannen statt von Spielplatz zu Babycafé zu rennen und zu Hause die ganze Zeit dein Baby zu bespaßen. Pack das Baby in die Trage und zieh dein Ding durch!
- Entdecke die Langsamkeit. Es ist wirklich okay, den Tag im Schlafanzug zu verbringen. Nimm dir so viel oder wenig vor, dass du es gut bewältigen kannst. SLOW life.
- Überfordere dich nicht. Lass Familienfeiern & Co. sein, wenn du dich noch nicht dazu bereit fühlst. Die ganzen “gutgemeinten” Ratschläge, Meinungen und Kommentare der Verwandtschaft können nochmal ganz anders fordern als es von Freunden der Fall sein kann.
- Und zu guter Letzt: Finde einen Weg für euch, unabhängig davon, was dir andere sagen und raten. Mach dich z.B. nicht fertig, wenn es mit dem Stillen nicht klappt. Das Baby überlebt ja heutzutage auch zum Glück prima mit der Flasche. Ratschläge sind oft gut gemeint, aber du musst sie dir trotzdem nicht zu Herzen nehmen. Du wirst merken, was für euch am besten passt!
Tipps fürs Wochenbett:
- Höre mehr auf dein Bauchgefühl und weniger auf die Meinungen um dich herum
- Wenig(er) Besuch
- Viel viel viel mehr Entspannung und Ruhe! Gönn dir das wirklich!
- Lass dir von deinem Partner so viel wie möglich helfen
- Du kannst dir auch Essen speziell fürs Wochenbett liefern lassen, um viel Zeit und Energie zu sparen. Es ist nicht ganz günstig (aber absolut sein Geld wert), aber wenn du es dir leisten kannst, dann tu es 🙂
Schau dafür mal bei Mother’s Finest (aus München) oder Mama Muun (aus Berlin) vorbei.
Was hätten viele Mamas im Nachhinein anders gemacht?
- Weniger auf Schlafzeiten tagsüber geachtet. Wenn das Baby schläft dann schläft es
- Die ersten zwei Monate auch schon viel Zeit draußen verbringen
- Gönn dir wirklich eine Auszeit im Wochenbett
- Auch mal Brei aus dem Glas füttern statt immer selber kochen. Goodbye Perfektionismus!
Welche Tipps geben dir erfahrene Mamas auf den Weg?
- Bleibe ruhig und entspannt, dein Baby wird überleben (auch wenn es mal weint).
- Vertraue dir, vergleiche dich nicht mit anderen Mamas und mach dein Ding!
- Triff dich mit Gleichgesinnten
- Zeit für dich ist sehr wichtig!
- Babykurse sind nicht für jeden etwas – gehe nur hin, wenn du dich dafür bereit fühlst.
- Unterschätze die Fähigkeiten deines Partners nicht!
- Das A und O: Akzeptanz! Alles kommt von alleine und alles wird besser (gerade in Bezug auf schlimme Nächte oder anfängliche Schreimonate), aber die aktuelle Situation muss so akzeptiert werden, wie sie ist.
- Beschäftige dich auch mal mit ganz anderen Dingen, wenn dein Baby schläft. Mitschlafen ist natürlich noch besser, aber wenn du keinen extra Schlaf mehr brauchst guck eine schöne Serie, lies ein Buch. Nicht gleich googeln “Warum … mein Baby … ?”
- Nehmt am Anfang ein paar Monate gemeinsam Elternzeit, wenn das irgendwie möglich ist.
- Du darfst das ganze Abenteuer “Baby” auch mal doof finden und dich auch mal ohne schlechtes Gewissen zurücksehnen in die Zeit vor dem Baby (Freiheit, genug Schlaf & Zeit für sich vermisst man halt auch)
- Genieße den neuen, langsameren Rhythmus deines Lebens mit Baby.
Meine Lieblingssätze:
- Es ist, wie es ist.
- Du bist nicht allein.
- Es bleibt nicht immer so, es wird besser.
- Sie werden so schnell groß.
Eines meiner Lieblingsbilder kommt hier am Ende ein wenig spät (und unpassend, wenn man “wirkliche” Ratschläge sucht), aber es darf einfach nicht fehlen. Irgendwie fasst es doch alles nochmal zusammen. Du wirst deinen Weg finden!
„If you want to change the world,
go home and love your family“
Mutter Theresa.