Was du über das Stillen vor der Geburt bereits wissen solltest

Was du über das Stillen vor der Geburt bereits wissen solltest

Das Stillen wird in der Schwangerschaft oft wenig bis gar nicht thematisiert. Viele Mamas machen sich kaum Gedanken darüber. Während sie sich mit der Geburt sehr intensiv auseinander setzen, denken sie nur wenig über das Stillen nach. Doch auch in Bezug auf das Stillen gibt es einiges, was du schon in der Schwangerschaft wissen solltest. Es würde die Stillzeit vieler Mamas zumindest deutlich entspannen. In diesem Artikel gehe ich genau auf diese Aspekte ein.

Vor der Geburt meiner Kinder hätte ich das selbst gerne gewusst und sehe als Stillberaterin immer wieder Mamas, denen das sicherlich ebenfalls gut getan hätte.

1. Stillen ist mehr als nur Intuition

Manchmal wird gesagt, dass das Stillen dann schon funktionieren würde. Schließlich hat die Menschheit nur überleben können, weil es das Stillen gibt. Natürlich konnten frühere Generationen nur durch das Stillen ihre Babys ernähren und es musste zwangsläufig funktionieren. Wo das Stillen nicht funktionierte, musste entweder eine andere Frau das Baby stillen und ernähren oder es hatte schlicht keine Überlebenschance. Dabei gab es jedoch noch ein anderes Verständnis und andere Vorbilder beim Stillen.

Heutzutage ist es gar nicht so selten, dass wir vor der Geburt unseres eigenen Babys noch nie ein stillendes Baby gesehen haben. Wir haben somit keine Gelegenheit gehabt, am Vorbild zu lernen. Wir sehen nicht an anderen Mamas, wie das Anlegen in der Praxis funktioniert und was bei Schwierigkeiten gemacht werden kann. Stillen ist viel mehr als nur Intuition.

Ja, viele Prozesse und Grundvoraussetzungen dafür sind in uns angelegt. Bereits in der Schwangerschaft verändert sich das Drüsengewebe. Durch die veränderte hormonelle Situation wird bereits nach der ersten Schwangerschaftshälfte Milch produziert. Alles im Körper ist darauf ausgelegt, das Baby nach der Geburt an der Brust zu stillen. Doch durch fehlendes Wissen, Mythen und Unsicherheiten kommt es nicht selten zu Schwierigkeiten.

2. Stillvorbereitung ist sinnvoll

Damit komme ich zu meinem nächsten Punkt. Da wir meistens so wenig über das Stillen wissen, weil wir es einfach kaum sehen, ist es sinnvoll, bereits im Vorfeld einige Grundlagen zu kennen. Es ist sinnvoll schon vor der Geburt zu wissen, in welchen Positionen du dein Baby anlegen kannst und worauf du dabei konkret achten solltest. Es kann helfen, wenn du schon vorher weißt, was zu tun ist, wenn du wunde Brustwarzen bekommst oder einen Milchstau hast. Ebenso ist es gut zu wissen, was du bei zu viel oder zu wenig Milch tun kannst und ob beziehungsweise welche Hilfsmittel wirklich sinnvoll sind.

In meinem Onlinekurs Still Basics erfährst du all das und noch einiges mehr. Auch einige Stillberaterinnen bieten gezielt Stillvorbereitungskurse an.

3. Es ist nicht alles wahr, was du über das Stillen hörst

Rund um das Stillen gibt es so viele Mythen, Ammenmärchen und falsche Behauptungen. Diese können sehr verunsichern oder gar Angst machen. Vieles, was früher gesagt wurde, wurde mittlerweile widerlegt. In Wirklichkeit ist das Stillen viel undogmatischer, als es zeitweise vermittelt wurde. Dein Baby muss nicht zu bestimmten Zeit gefüttert werden, es braucht keinen bestimmten Abstand zur vorherigen Mahlzeit. Außerdem musst du auch nicht auf Kohl oder Zitrusfrüchte verzichten, um hier nur mit einigen Mythen aufzuräumen.

Es macht also immer Sinn, solche Behauptungen einmal zu überprüfen und zu schauen, was wirklich dahinter steckt. Viele weitere dieser Ammenmärchen zum Stillen habe ich in dem Artikel Stillen 34 Mythen und Ammenmärchen auf meinem Blog beschrieben.

4. Stillen ist nicht Verwöhnen

Ein weiteres dieser Mythen ist übrigens, dass das Stillen dein Baby verwöhnt. Das höre ich immer wieder in den verschiedensten Zusammenhängen. Das Baby dürfe nicht an der Brust einschlafen, sonst schläft es gar nicht mehr ohne Stillen; Das Baby müsse auch zwischendurch mal schreien, damit es sieht, dass nicht alle gleich springen …

Die Angst vor dem Verwöhnen ist groß. Dabei ist es physiologisch gar nicht möglich, dass du dein Baby mit dem Stillen verwöhnst. Du befriedigst damit seine Bedürfnisse, was für die weitere Entwicklung deines Kindes sehr wichtig ist.

5. Clusterfeeding ist normal

Es gibt immer wieder Phasen, in denen Babys gefühlt stundenlang (oder vielleicht sind es wirklich Stunden) an der Brust hängen. Sie lassen sich kaum anderweitig beruhigen. Solche Phasen nennen sich Clusterfeeding. Typisch ist das Clustern in den Abendstunden oder in einem Entwicklungsschub.

Es geht dabei weniger um die Nahrung beim Stillen, als um die Nähe, Sicherheit und gerade am Anfang auch um die Befriedigung des Saugbedürfnisses. Diese Phasen sind ganz normal.

Allein das Wissen darum kann deutlich entlasten. Wenn dein Baby viel stillen möchte, bedeutet das nicht, dass du zu wenig Milch hast und es nicht satt wird. Zumindest nicht zwangsläufig. Es genießt deine Nähe, kann beim Stillen viel besser zur Ruhe kommen und aufgenommene Reize in Ruhe verarbeiten.

6. Suche dir Unterstützung

Wenn es zu Problemen beim Stillen kommt, ist es nützlich, zu wissen, wo du Hilfe bekommen kannst. Das kann ganz vielfältig sein – bei deiner Hebamme oder einer Stillberaterin.

Vielleicht brauchst du einfach jemanden, der dir zuhört und dich in den Arm nimmt. Neben, hoffentlich vielen, schönen Momenten kann es immer auch mal Momente geben, in denen das Stillen nervt oder anstrengend ist. Oder du hast größere Stillprobleme, die du nicht allein bewältigen kannst. Dann ist es wirklich wichtig, dass du die professionelle Unterstützung bekommst, die du brauchst.

Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten. Es ist vielmehr ein Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge.

Es gibt sicherlich noch eine Reihe weiteres Still-Wissen, welche vor der Geburt bereits lohnenswert wäre. Vieles davon ist auch individuell und geknüpft an eigene Vorerfahrungen. Die meiner Meinung nach wichtigsten Aspekte habe ich dir hier jedoch vorgestellt und hoffe, dass sie für dich interessant waren.

Falls du Fragen zum Stillen hast oder Unterstützung benötigst, kannst du dich gerne bei mir melden! Mehr über mich und meine Arbeit findest du auf meiner Website natalieclauss.de.

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