Sooo viele Mütter fragen sich, ob sie die einzigen sind, die sich völlig überfordert fühlen. Die Einzigen, die zwischen Windeln wechseln, beruflichen Verpflichtungen, Wäschebergen und dem Versuch, ab und zu mal zu duschen, komplett untergehen.
Spoiler-Alert: Nein. Mütter sind damit nicht allein, du bist nicht allein.
Muttersein ist verdammt anstrengend. Es ist körperlich fordernd, emotional aufreibend und manchmal fühlt es sich an, als hätte niemand dir gesagt, was da wirklich auf dich zukommt. Niemand hat erwähnt, dass du manchmal nachts um drei Uhr weinend auf dem Badezimmerboden sitzen würdest, weil dein Baby seit Stunden schreit und nichts – absolut nichts – zu helfen scheint (und falls es jemand vorher erwähnt hat – so richtig vorstellen konntest du es dir vermutlich nicht).
Oder dass du dich zwischen Müdigkeit, Verantwortung und dem Gefühl, nie genug zu sein, regelrecht zerreißen würdest.
Und vor allem hat dir niemand gesagt, wie wichtig es ist, Unterstützung zu haben. Richtige Unterstützung. Nicht die Art von Unterstützung, bei der du hinterher aufräumen und dich bedanken musst, sondern die, die dich wirklich entlastet.
Warum brauchen Mütter überhaupt Unterstützung?
Es war nie vorgesehen, dass eine Frau alleine ein Kind großzieht. Der Spruch „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen“ ist nicht nur eine nette Metapher. Er spiegelt die Realität dessen wider, wie Menschen jahrtausendelang ihre Kinder aufgezogen haben: Gemeinsam, mit geteilter Verantwortung und gegenseitiger Unterstützung.
Heute leben wir oft isoliert von unseren Familien, in Einzelhaushalten, und die Erwartung ist: Eine Mutter muss alles schaffen. Alleine. Perfekt. Mit einem Lächeln.
Das ist nicht nur unrealistisch, sondern auch schädlich. Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums leiden über 70% der Mütter unter regelmäßiger Überforderung und fast 40% zeigen Symptome von chronischem Stress – von Schlafstörungen über Kopfschmerzen bis hin zu depressiven Verstimmungen.
Viele von uns haben nicht einmal die grundlegendsten Bedürfnisse erfüllt:
Ausreichend Schlaf
Regelmäßige Mahlzeiten
Auszeiten für uns selbst
Ungestörte Toilettengänge (ja, das zähle ich definitiv dazu!)
Erwachsenengespräche, die nicht vom Geschrei eines Kleinkindes unterbrochen werden
Unterstützung zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Zeichen von Intelligenz.
Die verschiedenen Formen der Unterstützung und was du wirklich brauchst
Nicht jede Unterstützung ist gleich wertvoll. Wer kennt es nicht – der klassische Besuch der Schwiegermutter, die „helfen“ möchte, indem sie die Küchenschränke neu organisiert und dann erklärt, warum ihr System besser sei (oder die Kuchen und eine geputzte Wohnung erwartet). Das ist keine Hilfe. Das ist zusätzliche Arbeit.
Echte Unterstützung kann verschiedene Formen annehmen:
Praktische Unterstützung
Jemand, der das Baby / Kind nimmt, damit du duschen/schlafen/atmen kannst
Hilfe im Haushalt (und zwar ohne Anleitung oder ständige Kontrolle)
Mahlzeiten, die zubereitet oder geliefert werden
Unterstützung bei Behördengängen oder Arztbesuchen
Emotionale Unterstützung
Ein offenes Ohr ohne sofortige Ratschläge
Menschen, die deine Gefühle validieren, statt sie abzutun
Freundschaften, die auch bestehen bleiben, wenn du wochenlang nicht antworten kannst
Finanzielle Unterstützung
Wissen über staatliche Leistungen und wie man sie beantragt
Zugang zu bezahlbarer Kinderbetreuung
Familienunterstützung (Haushaltshilfe, Familienpflege), wenn möglich
Zugang zu Expert*innen, die dir wirklich weiterhelfen können
Austausch mit anderen Müttern, die Ähnliches erleben
Praktische Wege, um Unterstützung zu finden
Jetzt wird’s konkret. Wo und wie findest du die Unterstützung, die du brauchst?
1. Fang in deinem engsten Kreis an
Mach eine Liste mit Menschen, die wirklich helfen können und wollen. Nicht jeder, der anbietet zu helfen, meint es ernst. Konzentriere dich auf diejenigen, die:
Dir in der Vergangenheit bereits zuverlässig geholfen haben
Selbst Kinder haben und verstehen, was du durchmachst
Praktisch veranlagt sind und eigenständig handeln können
2. Erweitere deinen Kreis strategisch
Wenn dein engster Kreis nicht ausreicht (und das tut er selten):
Schließe dich Eltern-Kind-Gruppen in deiner Nähe an
Suche nach themenbezogenen Gruppen auf Facebook und anderen sozialen Medien
Nutze Apps wie „Mommunity“, die dich mit anderen Müttern in deiner Umgebung verbinden – siehe auch die Community Seite von Mamas Dorf
3. Professionelle Unterstützung einbeziehen
Manchmal brauchen wir Expert*innen:
Hebammen bieten auch nach der Geburt noch wertvolle Unterstützung
Haushaltshilfen (in bestimmten Situationen sogar von der Krankenkasse übernommen)
Familienpflegerinnen
4. Technologie und Services nutzen
Die moderne Welt bietet einige Entlastungen:
Lieferdienste für Lebensmittel und Drogerieartikel
Meal-Prep-Services oder Fertiggerichte ohne schlechtes Gewissen
Digitale Kalender, die du mit deinem Partner oder Unterstützungsnetzwerk teilen kannst
Haushaltshelfer wie Saugroboter, Wäscheservices etc.
5. Tauschsysteme etablieren
Eine Win-Win-Situation für alle:
Wechselnde Kinderbetreuung mit anderen Eltern (das hat bei uns super funktioniert, als meine Tochter so 4/5 geworden ist – vorher war es schwierig)
Fahrgemeinschaften zu Kita oder Schule
Skill-Tausch (z.B. du kochst Mahlzeiten für eine andere Familie, dafür hilft dir jemand bei der Steuererklärung)
Wie du deine Bedürfnisse klar kommunizierst (ohne dich schuldig zu fühlen)
Da ist sie wieder: diese Stimme im Kopf, die sagt: „Du kannst doch nicht schon wieder um Hilfe bitten.“
Doch, kannst du. Und solltest du.
Klare Kommunikation statt Andeutungen
Menschen können keine Gedanken lesen. Sätze wie „Es wäre schön, wenn mal jemand helfen würde“ führen selten zu konkreter Unterstützung.
Stattdessen:
„Könntest du am Mittwoch von 14-16 Uhr auf Emil aufpassen, damit ich zum Arzt gehen kann?“
„Ich brauche dringend Schlaf. Kannst du heute Nacht aufstehen, wenn die Kleine weint?“
„Ich schaffe den Haushalt momentan nicht. Können wir eine Reinigungskraft für die nächsten drei Monate engagieren?“
Der Unterschied zwischen Bitten und Fordern
Eine Bitte lässt dem anderen die Wahl, ein „Nein“ zu äußern. Das ist wichtig für nachhaltige Beziehungen. Aber es bedeutet auch, dass du einen Plan B haben solltest.
Und: Nur weil jemand einmal „Nein“ sagt, heißt das nicht, dass du nie wieder fragen darfst.
Lass das schlechte Gewissen los
Du verdienst Unterstützung. Dein Kind verdient eine Mutter, die nicht am Rande des Nervenzusammenbruchs steht. Das ist kein utopischer Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
Professionelle Hilfe: Wann sie sinnvoll ist und wo du sie findest
Es gibt Momente, in denen wir mehr als nur praktische Unterstützung brauchen. Wenn du dich über einen längeren Zeitraum:
Erschöpft, traurig oder hoffnungslos fühlst
Mit ständiger Angst oder überwältigenden Sorgen kämpfst
Von Gedanken geplagt wirst, die du nicht kontrollieren kannst
So überfordert fühlst, dass du nicht mehr funktionieren kannst
…dann ist es Zeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Anlaufstellen für professionelle Unterstützung
Erster Schritt: Sprich mit deinem Hausarzt oder deiner Gynäkologin
Beratungsstellen: Viele Städte und Gemeinden bieten kostenlose Beratung für Eltern an – es gibt auch viele kostenlose Online- oder Telefondienste, sodass Zeit- oder Geldmangel keine Ausrede mehr sein dürfen!
Therapeutische Unterstützung: Psychotherapeuten mit Schwerpunkt auf postpartaler Depression oder Elternschaft
Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit Betroffenen kann unglaublich entlastend sein
Was du von professioneller Unterstützung erwarten kannst
Eine gute Beraterin oder ein guter Therapeut wird:
Dir zuhören, ohne zu urteilen
Praktische Strategien anbieten, die in deinen Alltag passen
Dich in deiner Rolle als Mutter stärken
Dich unterstützen, eigene Lösungen zu finden
Dir helfen, dein Unterstützungsnetzwerk zu aktivieren oder aufzubauen
Selbstfürsorge als Grundlage
Bei all dem Reden über Unterstützung von außen dürfen wir eines nicht vergessen: Die Unterstützung, die wir uns selbst geben können.
Selbstfürsorge klingt für viele Mütter wie ein Luxus. Darf es aber eigentlich nicht sein. Es ist die Basis für alles andere.
Mini-Selbstfürsorge für den Alltag
Du musst nicht gleich einen Spa-Tag einplanen (obwohl das auch schön wäre). Beginne mit kleinen Dingen:
Trinke deinen Kaffee, solange er noch warm ist (ja, auch wenn das Kind protestiert)
Gönne dir 5 Minuten Stille im Badezimmer
Mach einen kurzen Spaziergang alleine
Schreib drei Dinge auf, die heute gut gelaufen sind
Sag „Nein“ zu einer Verpflichtung, die dich belastet
Die Kunst, Prioritäten zu setzen
Nicht alles muss perfekt sein. Nicht alles muss überhaupt gemacht werden.
Stell dir die Frage: „Was passiert, wenn ich das jetzt nicht tue?“
Wenn die Antwort ist „Dann haben wir kein Abendessen“ → Priorität hoch
Wenn die Antwort ist „Dann sieht das Wohnzimmer unordentlich aus“ → Priorität niedrig
In manchen Lebensphasen besteht Selbstfürsorge darin, die Erwartungen an dich selbst radikal zu senken.
Weiterführende Links und Beratungsstellen auf Mamas Dorf
Es gibt mittlerweile zum Glück eine Vielzahl von spezialisierten Beratungsangeboten, die genau auf deine Situation zugeschnitten sind:
Elterncoaching
Individuelle Beratung zu Erziehungsfragen
Unterstützung bei herausforderndem Verhalten deines Kindes
Hilfe beim Etablieren von Routinen und Grenzen
Schlafberatung
Bindungsorientierte Ansätze für besseren Babyschlaf
Unterstützung bei Schlafproblemen von Kleinkindern
Strategien für erholsamere Nächte für die ganze Familie
Beziehungsberatung
Stärkung der Partnerschaft trotz Kinderalltag
Kommunikationsstrategien für Elternteams
Unterstützung bei der Neuorganisation als Familie
Alltagsorganisation
Praktische Hilfe bei der Strukturierung des Familienalltags
Zeitmanagement für Mütter
Work-Life-Balance mit Kindern
Bei Mamas Dorf findest du nicht nur die Kontakte zu diesen Expertinnen und Experten, sondern auch zahlreiche Blogbeiträge, die dir praktische Tipps und Einblicke geben wie zum Beispiel dieser Artikel zum Stichwort Mental Load.
Fazit: Es ist okay, Unterstützung zu brauchen
Ich will ehrlich mit dir sein: Es wird vermutlich nie den Punkt geben, an dem du plötzlich alles unter Kontrolle hast und nie wieder Unterstützung brauchst. So funktioniert das Leben nicht – und schon gar nicht das Leben mit Kindern.
Was sich ändern kann, ist deine Einstellung dazu. Statt Unterstützung als etwas zu betrachten, das du nur in absoluten Krisen benötigst, sieh es als normale, gesunde Komponente deines Familienlebens.
Du musst nicht alles alleine schaffen. Du sollst es nicht einmal.
Ich wünsche dir den Mut, nach der Unterstützung zu fragen, die du brauchst, und die Weisheit, sie anzunehmen, wenn sie dir angeboten wird.
Dein Dorf wartet auf dich.
Schaue dich auf Mamas Dorf um – dort findest du konkrete Anlaufstellen, hilfreiche Kurse und eine unterstützende Community. 💖
Teile deine Erfahrungen: Was hat dir geholfen, Unterstützung im Alltag zu finden? Schreib es gerne in die Kommentare!
Vielleicht weißt du es ja schon – aber oft braucht man gar keine weiteren gutgemeinten Ratschläge, sondern einfach jemanden, der das Gleiche durchgemacht hat oder noch durchmacht.
Dafür empfiehlt Mamas Dorf dir, auf jeden Fall viele gleichgesinnte Mamas zu finden – in Krabbelgruppen, Rückbildungskursen und Mutter Kind Cafés, in Schwimmkursen undBuggyFit, übernebenan.deund auch in unsererFacebook Communityund mit der AppMomunity.
Nun aber trotzdem zu den gutgemeinten Ratschlägen, die ganz konkret das Leben mit Baby vereinfachen können.
Wichtig ist jedoch:DU entscheidest, was zu EUCH passt!Jede Familie (und ganz sicher auch jedes Baby) ist einzigartig. Wenn sich z.B. Stillen oder Abstillen nicht gut anfühlt, dann TU ES NICHT! Höre auf deine Intuition, besprich es mit deinem Partner, probier es einfach aus.
Das gilt auch für alle nachfolgenden Tipps, die ich nicht nur aus meinem Leben gesammelt, sondern auch durch Umfragen unter vielen Müttern zusammengetragen habe:
Was sind denn überhaupt die größten Schwierigkeiten?
Schlafmangel
Keine Zeit für sich
Die Partnerschaft muss sich neu finden
Stillen kann z.B. schwierig oder schmerzhaft sein
Keine Kontakte mit Frauen in der gleichen Situation
Verarbeitung von Geburtstrauma/Kaiserschnitt
Überfordert mit der neuen Rolle als Hausfrau und Mutter
Den neuen Körper erst einmal akzeptieren
Einsamkeit, gerade wenn man im Freundeskreis kaum andere Eltern hat, das Baby viel schreit oder man gesundheitlich noch nicht viel unternehmen kann
Schreibaby / High Need Baby (nach Dr. Sears)
Sorgen wegen der Arbeit, evtl. finanzielle Sorgen, Kita, …
Kurz & Knackig – die besten Alltagstipps:
Tragetuch / Tragehilfe nutzen. Ich lege dir unbedingt eine Trageberatung ans Herz, um in dem Dschungel der Möglichkeiten die Richtige zu finden. Für den Anfang kann ich dir die marsupi uneingeschränkt empfehlen (ok, der Klettverschluss weckt so manches schlafende Baby auf, aber sie ist wirklich leicht anzulegen und bis ca. 6 Kilo Babygewicht absolut ausreichend). Danach habe ich die STOKKE Limas Plus genutzt, die unglaublich bequem ist und sehr einfach anzulegen, aber mit Tragetuchstoff
Familienbett(wenn es zu euch passt). War für uns dann beim Stillen sogar noch einfacher als das babybay Beistellbett*. Das babybay war aber super, um Getränke, Handy und leergegessene Teller drauf abzustellen. 🙂
Federwiege(z.B Nonomo oder BabyJoJo*), gerade wenn ihr ein unruhiges Kind habt, das besser in Bewegung einschläft. Da Federwiegen mit Motor echt nicht günstig sind (mehrere hundert Euro in der Anschaffung), könnt ihr euch auch die Swing2Sleep ausleihen. Sie hat uns echt ein Stück Lebensqualität zurückgegeben, da sich mein Sohn ansonsten anfangs gar nicht ablegen ließ, darin aber „wie ein Baby“ geschlafen hat.
Kümmere dich um dich– Ernährung, Schlaf (!) und sorge auch für Spaß, nimm dir Zeit für ein Herzensprojekt. Tagsüber Lieblingsmusik hören wirkt auch oft Wunder.
Such dir Hilfe– Oma, Babysitter,Wellcomeetc. damit du wenigstens einmal die Woche eine kleine Auszeit zum Durchatmen hast. Bei Schwierigkeiten und Fragen zögere auch nicht, Hilfs- und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Ohne die Stillberatung und emotionelle erste Hilfe hätte ich das erste Jahr nicht überstanden.
Triff dich mit Freunden & Gleichgesinnten zum Austausch(das Baby lässt sich hierbei mitnehmen. Am besten geht ihr spazieren oder an Orte, an denen es überhaupt nichts macht, wenn das Baby schreit, sonst stresst dich das noch zusätzlich). Es gibt z.B. tolle Elterncafés, in denen du dich bei Kaffee und Kuchen auch mal ausheulen und verstanden fühlen kannst. Vielleicht tun dir auch Babykurse gut (Pekip, Babyschwimmen), um etwas Abwechslung zu haben und andere Mütter kennenzulernen.
Richte es unbedingt irgendwie ein, dass dutäglich mind. eine halbe Stunde Zeit nur für dichhast. Lass dir ggf. vom Partner helfen oder nimm dir die Zeit, wenn dein Kind schläft. Gehe heiß duschen, iss in Ruhe, meditiere, tu was dir gut tut und hilft, zu entspannen und Kraft zu tanken.
LESEN! Gute Bücher (siehe Buchtipps), bestärkende Blogs (Verflixter Alltag,das gewünschteste Wunschkindaller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn, … ) & Forenbeiträge lesen (aber bloß nicht übertreiben mit Googlen! Es kann aber gut tun zu wissen, dass man nicht alleine ist)
Bewegung. Hilft. Immer.BuggyFitist z.B. eine nette Möglichkeit, dies auch mit Kind zu machen. Viele Fitnesscenter bieten auch kostenlose Babybetreuung an. Und gehe viel Spazieren. Es tut dir gesundheitlich gut, sorgt für ein besseres Körpergefühl und dein Baby ist auch mal an der frischen Luft!
Kontrolle abgeben.Dein Partner geht anders mit dem Baby um als du. Und das ist völlig ok! Lass ihn und verschwende keine Energie darauf, ihm zeigen zu wollen, wie du es gerne hättest. Er wird seinen Weg finden und der Weg darf anders sein als deiner. Wo wir auch beim nächsten Punkt wären:
Unterstützung des Partners.Wenn es irgendwie möglich ist, binde deinen Partner unbedingt mit ein. Die Umstellung von keinem zu einem Kind ist einfach riesengroß und das Baby bleibt nicht immer ein Baby, also kann ich gerade für die Anfangszeit empfehlen, dass dein Partner viel hilft, auch das Baby abnimmt und spazieren geht, im Haushalt hilft, einkauft, dir Frühstück ans Bett bringt, … Dein Partner mag einen 8, 9 oder 10 Stunden Arbeitstag haben. Du hast allerdings einen 14 Stunden Tag (naja, je nach Schlaf des Babys) plus durchgängige Nachtschichten. Ohne Wochenende. Ohne Urlaub.
Haushalt reduzieren. Auch wenn es schwer fällt hilft es sehr, hier einfach mal fünf gerade sein zu lassen und den Haushalt für einige Zeit ganz unperfekt zu akzeptieren. Am Ende der zweiten Schwangerschaft, als ich es einfach nicht mehr geschafft habe nach jeder Mahlzeit meiner Tochter unter dem Küchentisch zu saugen, haben wir uns den Saug-Wisch Roboter von Roborock* angeschafft. Ich habe sowas ja jahrelang belächelt, aber es war definitiv eine der besten Investitionen des Jahrzehnts! Er macht zwar nicht alle Ecken perfekt sauber, aber man räumt mal kurz den Boden einigermaßen frei und die ganze Wohnung wird per App ziemlich gut gesaugt und gewischt – echt genial! (Und mein Mann startet das Teil sogar gerne, weil es eben ganz fancy per App geht).
Bereite dich aufs Stillen vor.Stillen ist wunderbar, wenn es klappt, aber es kann zu Schwierigkeiten kommen (Milchstau, Milchbläschen, Brustentzündung, Brustverweigerung, Saugverwirrung, etc.). Es lohnt sich also, sich wirklich gut darauf vorzubereiten (La Leche Liga bietetkostenlose Stillinformationen) und eine Stillberatung zu kontaktieren bei Problemen. Vieles weiß man leider heutzutage nicht mehr “einfach so”, weil Schwierigkeiten beim Stillen selten Gesprächsthema sind. Mir hat ein Stillseminar in der Schwangerschaft sehr gut geholfen.
Sei unperfekt. Es ist okay, nicht alles richtig zu machen. Du ruinierst nicht das Urvertrauen deines Babys, wenn du nicht bei jedem Pieps SOFORT reagierst.
Schreien ist nicht automatisch schlimm.Auch wenn das Schreien anfangs sehr schwer auszuhalten ist – manchmal kannst du nicht mehr tun als dein Baby einfach im Arm zu halten und schreien zu lassen (wenn du Dinge wie Hunger, Windel, Kalt etc. ausgeschlossen hast). Wir hatten wochenlange Phasen, in denen meine Tochter z.B. vor jedem Schlafen 20-30 Minuten geschrien hat und wirklich nichts geholfen hat, teilweise regulieren sich Babies durch das Schreien. Versuche, tief durchzuatmen und steck dir ggf. Kopfhörer mit Musik in die Ohren, während du dein Baby hälst. Wenn es nicht mehr geht und dein Baby nicht abgeben kannst, lege es geschützt ab und verlasse den Raum, um kurz runterzukommen, bevor du dich weiter kümmerst. Manchmal ist das das einzige, was noch geht.
Es muss sich nicht alles immer um dein Baby drehen– dein Kind kann euer Leben auch mal mitleben, statt es komplett zu bestimmen. Es ist okay, wenn du auch versuchst, dem Alltag ein wenig nachzugehen, Haushalt zu machen, einfach mal zu Hause zu entspannen statt von Spielplatz zu Babycafé zu rennen und zu Hause die ganze Zeit dein Baby zu bespaßen. Pack das Baby in die Trage und zieh dein Ding durch!
Entdecke die Langsamkeit.Es ist wirklich okay, den Tag im Schlafanzug zu verbringen. Nimm dir so viel oder wenig vor, dass du es gut bewältigen kannst. SLOW life.
Überfordere dich nicht.Lass Familienfeiern & Co. sein, wenn du dich noch nicht dazu bereit fühlst. Die ganzen “gutgemeinten” Ratschläge, Meinungen und Kommentare der Verwandtschaft können nochmal ganz anders fordern als es von Freunden der Fall sein kann.
Und zu guter Letzt: Finde einen Weg für euch, unabhängig davon, was dir andere sagen und raten. Mach dich z.B. nicht fertig, wenn es mit dem Stillen nicht klappt. Das Baby überlebt ja heutzutage auch zum Glück prima mit der Flasche. Ratschläge sind oft gut gemeint, aber du musst sie dir trotzdem nicht zu Herzen nehmen. Du wirst merken, was für euch am besten passt!
Tipps fürs Wochenbett:
Höre mehr auf dein Bauchgefühl und weniger auf die Meinungen um dich herum
Wenig(er) Besuch
Viel viel viel mehr Entspannung und Ruhe! Gönn dir das wirklich!
Lass dir von deinem Partner so viel wie möglich helfen
Du kannst dir auch Essen speziell fürs Wochenbett liefern lassen, um viel Zeit und Energie zu sparen. Es ist nicht ganz günstig (aber absolut sein Geld wert), aber wenn du es dir leisten kannst, dann tu es 🙂 Schau dafür mal bei Mother’s Finest (aus München) oder Mama Muun (aus Berlin) vorbei.
Was hätten viele Mamas im Nachhinein anders gemacht?
Weniger auf Schlafzeiten tagsüber geachtet. Wenn das Baby schläft dann schläft es
Die ersten zwei Monate auch schon viel Zeit draußen verbringen
Gönn dir wirklich eine Auszeit im Wochenbett
Auch mal Brei aus dem Glas füttern statt immer selber kochen. Goodbye Perfektionismus!
Welche Tipps geben dir erfahrene Mamas auf den Weg?
Bleibe ruhig und entspannt, dein Baby wird überleben (auch wenn es mal weint).
Vertraue dir, vergleiche dich nicht mit anderen Mamas und mach dein Ding!
Triff dich mit Gleichgesinnten
Zeit für dich ist sehr wichtig!
Babykurse sind nicht für jeden etwas – gehe nur hin, wenn du dich dafür bereit fühlst.
Unterschätze die Fähigkeiten deines Partners nicht!
Das A und O: Akzeptanz! Alles kommt von alleine und alles wird besser (gerade in Bezug auf schlimme Nächte oder anfängliche Schreimonate), aber die aktuelle Situation muss so akzeptiert werden, wie sie ist.
Beschäftige dich auch mal mit ganz anderen Dingen, wenn dein Baby schläft. Mitschlafen ist natürlich noch besser, aber wenn du keinen extra Schlaf mehr brauchst guck eine schöne Serie, lies ein Buch. Nicht gleich googeln “Warum … mein Baby … ?”
Nehmt am Anfang ein paar Monate gemeinsam Elternzeit, wenn das irgendwie möglich ist.
Du darfst das ganze Abenteuer “Baby” auch mal doof finden und dich auch mal ohne schlechtes Gewissen zurücksehnen in die Zeit vor dem Baby (Freiheit, genug Schlaf & Zeit für sich vermisst man halt auch)
Genieße den neuen, langsameren Rhythmus deines Lebens mit Baby.
Meine Lieblingssätze:
Es ist, wie es ist.
Du bist nicht allein.
Es bleibt nicht immer so, es wird besser.
Sie werden so schnell groß.
Eines meiner Lieblingsbilder kommt hier am Ende ein wenig spät (und unpassend, wenn man “wirkliche” Ratschläge sucht), aber es darf einfach nicht fehlen. Irgendwie fasst es doch alles nochmal zusammen. Du wirst deinen Weg finden!
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Es gibt viele Herausforderungen im ersten Babyjahr, aber eine der größten kann sein, wenn dein Kind ein High Need Baby ist. Ich habe das selbst erlebt – meine Tochter war ein High Need Baby, und diese Erfahrung hat mich oft an meine Grenzen gebracht.
Vielleicht hast du diesen Begriff schon gehört und fragst dich, ob das auf dein Baby zutrifft? Oder du bist erschöpft und unsicher, warum dein Baby so viel Nähe braucht und schlecht schläft? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über High Need Babys, ihre Merkmale und wie du den Alltag mit einem anspruchsvollen Baby besser bewältigen kannst.
Was ist ein „High Need Baby“?
Ein High Need Baby ist ein Baby mit besonders intensiven Bedürfnissen in Bezug auf Nähe, Schlaf, Aufmerksamkeit und Stimulation. Der Begriff wurde von Dr. William Sears geprägt, einem Kinderarzt und Autor mehrerer Bücher über Elternschaft und Kindesentwicklung (z. B. Attachment Parenting Buch, Schlafen und Wachen: Das Elternbuch für Kindernächte).
Ein High Need Baby fordert mehr als andere Babys. Es möchte oft getragen werden, schläft schlecht alleine und ist sensibler gegenüber Reizen wie Licht oder Geräuschen. Eltern fühlen sich oft verunsichert, weil ihr Baby scheinbar „mehr“ braucht als andere – doch das ist völlig normal.
In diesem Blogartikel beschreibe ich:
Die Merkmale von High Need Babies
Woher der Begriff High Need Baby stammt
Was der Unterschied ist zwischen High Need Baby und Schreibaby
Was man tun kann, wenn man ein High Need Baby hat.
Merkmale eines „High Need Babys“:
High Need Babys benötigen oft mehr Aufmerksamkeit und Interaktion. Vielleicht kennst du sie auch? Die Babys, die in der Krabbelgruppe zufrieden herumliegen und einfach nur durch die Gegend schauen? Und dein Baby ist sofort unzufrieden, wenn es nicht von dir unterhalten wird?
Ob du ein High Need Babys hast, merkst du vielleicht an folgenden Eigenschaften:
Hohe Sensibilität: Sie reagieren empfindlich auf Geräusche, Licht oder Berührungen.
Intensiver Nähebedarf: Sie lassen sich schwer ablegen und verlangen nach ständigem Körperkontakt.
Schwierigkeiten beim Schlafen: Viele High Need Babys wachen häufig auf (bei mir war es im 1. Jahr alle 45–90 Minuten) und brauchen lange zum Einschlafen.
Schnelle Reizbarkeit: Sie wechseln oft abrupt zwischen zufriedenen und unruhigen Phasen.
Hohe Aufmerksamkeitsspanne: Sie beobachten ihre Umgebung genau und sind leicht überfordert.
Großer Bewegungsdrang: Sie sind oft aktiver als andere Babys und wollen ständig beschäftigt werden.
Wenn du dich in diesen Punkten wiedererkennst, ist dein Baby möglicherweise ein High Need Baby.
Woher stammt der Begriff „High Need Baby“ überhaupt?
Der Begriff „High Need Baby“ (high = hoch, need = Bedürfnis) stammt von Dr. William Sears, wie schon oben kurz erwähnt. In seinen Büchern und Artikeln verwendet Dr. Sears den Begriff High Need Baby, um Babys zu beschreiben, die intensivere Bedürfnisse haben als andere und daher eine erhöhte Aufmerksamkeit und Fürsorge seitens der Eltern erfordern. In seinen Büchern betont Sears, dass diese Kinder keine „Problemkinder“ sind, sondern einfach eine andere Art der Betreuung brauchen. Außerdem schreibt er über die Bedeutung von Bindung, Nähe, Geduld und Verständnis im Umgang mit High Need Babys.
Was ist der Unterschied zwischen einem High Need Baby und einem Schreibaby?
Der Begriff „High Need Baby“ und „Schreibaby“ werden manchmal synonym verwendet, da beide Begriffe auf Babys hinweisen, die intensivere Bedürfnisse haben und deren Betreuung anspruchsvoller sein kann, als die von „normalen“ Babys. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden Begriffen:
High Need Baby:
Ein „High Need Baby“ wird für Babys genutzt, die intensivere Bedürfnisse haben als andere. Diese Babys können in verschiedenen Bereichen anspruchsvoller sein, wie zum Beispiel in Bezug auf Schlaf (schlafen wesentlich weniger, wachen sehr häufig auf), Nahrungsaufnahme (wollen z. B. ständig stillen, nuckeln, trinken), Nähe (lassen sich nicht ablegen) und Stimulation (können sich gar nicht selbst beschäftigen).
High Need Babys können empfindlicher auf Reize reagieren, sind oft schnell reizbar und sehnen sich nach Nähe und Sicherheit. Der Übergang zu hochsensiblen Babys kann hierbei fließend sein.
Bei High Need Babys gilt es, die Bedürfnisse des Babys besser zu verstehen und geeignete Wege zu finden, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich kann hierzu sehr die „artgerecht“ Reihe von Nicola Schmidt empfehlen, die zumindest schonmal die Illusion nimmt, dass alle Babys sich ablegen lassen, durchschlafen und alle 4 Stunden gestillt werden.
Schreibaby:
Ein Schreibaby ist ein Baby, das übermäßig viel weint oder schreit, ohne dass eine offensichtliche Ursache erkennbar ist (an mind. 3 Tagen pro Woche länger als 3 Stunden über einen längeren Zeitraum, ist eine offizielle Definition).
Schreibabys können unterschiedliche Gründe für ihr Weinen haben, darunter Koliken, Unwohlsein, Überstimulation, Hunger oder Müdigkeit – dies lässt sich aber wie schon gesagt meist nicht feststellen.
Bei Schreibabys liegt der Fokus darauf, mögliche Ursachen für das übermäßige Weinen zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um das Kind zu beruhigen und die Belastung für die Eltern zu reduzieren.
Insgesamt können High Need Babys und Schreibabys sich überschneiden, da beide Situationen für Eltern herausfordernd sind. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen des Babys zu berücksichtigen und SUPER WICHTIG, entsprechende Unterstützung und Ressourcen in Anspruch zu nehmen, um den Eltern zu helfen, mit diesen krassen Herausforderungen umzugehen.
Tipps für Eltern von High Need Babys:
Akzeptanz, Geduld und Selbstfürsorge
Vergleiche dein Baby nicht mit anderen. Jedes Kind ist einzigartig. Sei geduldig mit dir selbst und gönne dir Pausen.
Nähe geben, aber Grenzen setzen
Tragen und Co-Sleeping können helfen, aber achte darauf, dass du nicht völlig erschöpfst.
Flexible Routinen entwickeln
Versuche, eine flexible Tagesstruktur zu finden, die für euch funktioniert. Feste Rituale geben Halt, aber erzwinge nichts.
Unterstützung suchen
Du musst das nicht alleine schaffen! Bitte deinen Partner, Freunde oder Familie um Unterstützung. Auch Beratungsstellen oder Müttergruppen können helfen. Wie mehrfach erwähnt ist es echt wichtig, dass du dir selbst Zeit für Ruhe und Erholung nehmen kannst.
Wissen unterstützt mental
Lies Bücher über bindungsorientierte Erziehung, z. B. „Schlafen und Wachen“ von Dr. Sears oder die „artgerecht“-Reihe von Nicola Schmidt.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen:
Zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du dich überfordert fühlst. Ein Kinderarzt oder eine Beratungsstelle kann dir möglicherweise weitere Ratschläge und Unterstützung bieten. Schau unbedingt bei den Beratungsstellen und im Mamas Dorf Verzeichnis nach, dort wirst du bestimmt schon fündig.
Fazit
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die erste Zeit mit einem High Need Baby unfassbar anstrengend, vielleicht sogar traumatisch sein kann. Egal, wie gut man sich auf die Babyzeit vorbereitet hat – darauf kann einen wirklich nichts vorbereiten. Sich so viel Unterstützung zu holen wie möglich und sich ohne schlechtes Gewissen Auszeiten ohne Baby zu nehmen ist wirklich essentiell. Sprüche wie „sie werden ja so schnell groß“ helfen dir stattdessen sicherlich nicht weiter.
Mit Geduld, Unterstützung und Wissen findest du Wege, den Alltag mit deinem High Need Baby zu meistern.
Kommentiere gern unter diesem Blogartikel und teile deine Erfahrungen mit mir.
Oft haben wir Mütter ja das Gefühl, dass es nur uns schwer fällt, im Alltag alles zu meistern. Bei anderen sieht es meist so leicht und mühelos aus. Um dir zu zeigen, dass das nicht der Fall ist, starte ich eine Interviewreihe zu dem Thema „Was sind deine größten Herausforderungen als Mutter und wie gehst du damit um“. Die liebe Jenny von Moms 4 Moms macht den Anfang:
1. Was sind im Alltag als Mama deine größten Herausforderungen?
Puh, das ist eine gute Frage. Ich glaube, die Herausforderungen sind da ganz vielschichtig. Als Working-Mom besteige ich natürlich täglich den Balance-Akt zwischen der Erwerbsarbeit, die Begleitung meiner Tochter und unserem Familienleben. Nicht zu vergessen sind dabei natürlich auch meine eigenen Bedürfnisse und persönlichen Ziele, wie z.B. den Aufbau meiner Selbständigkeit als Mama Coach und Gründerin von Moms 4 Moms im Nebengewerbe. Das alles unter einen Hut zu bekommen und dabei nicht kaputtzugehen, sind so meine täglichen Herausforderungen.
Zusätzlich befindet sich meine Tochter mit ihren 2,5 Jahren natürlich gerade mitten in ihrer Autonomiephase, was unser Familienleben auch hier und da vor neue Bedürfnisse und damit einhergehende Strapazen stellt. Bei all den Emotionen, gepaart mit dem alltäglichen Stress, kann es schnell dazu führen, dass einem der Kopf raucht.
2. Weißt du, ob es anderen Mütter auch so geht oder was diese für Herausforderungen haben? Falls ja: Hilft es dir zu wissen, dass es anderen auch so geht?
Ohja, natürlich hat jede Mama ihre eigenen Herausforderungen in ihrem Mama-Alltag, aber letztendlich ähneln sie sich doch alle irgendwie. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir Mamas doch mehr oder weniger einer Erwerbstätigkeit nachgehen (egal ob angestellt oder selbstständig) kommen wir alle mit dem Thema Vereinbarkeit in Kontakt. Mit dem Wiedereinstieg in ein Berufsleben, erlernst du relativ schnell, was Flexibilität bedeutet. Da ist es immer gut zu wissen, dass du nicht alleine auf weiter Flur bist und dich mit anderen Mamas auszutauschen. Zu erfahren, wie es andere vielleicht machen oder wie sie mit solchen Situationen umgehen und sich vielleicht auch in Notsituationen gegenseitig zu unterstützen, ist einfach total hilfreich.
Das gilt natürlich auch genauso für generelle Themen, was das Mama-Dasein angeht, sei es die Begleitungen in täglichen Konfliktsituationen bis hin zu Tipps, bei Krankheiten usw.. Ich empfinde so einen Austausch einfach total hilfreich und wertvoll. Nicht nur, dass du als Mama hilfreiche Tipps, sozusagen aus der Praxis an die Hand bekommst, du merkst einfach auch, dass andere auch ihre Herausforderungen haben und du nicht alleine bist.
3. Was denkst du, was gesellschaftlich dafür sorgt, dass es so ist?
Also das soviele Mütter heutzutage mit ihrem Alltag am struggeln sind, liegt meiner Meinung nach an der Gesellschaft und am System. Gerade wir Frauen haben uns über die letzten Jahrzehnte enorm weiterentwickelt. Weg, von dem Hausmütterchen, das für Kinder und Haushalt zuständig ist, hin zu Frauen, die für sich, ihre Wünsche und Träume einstehen. Teilweise ist dies in der Gesellschaft immernoch nicht angekommen, gerade bei der „älteren“ Generation. Zusätzlich hinkt das System, was eine gute Kinderbetreuung gewährleistet in Deutschland komplett hinterher.
4. Was hast du bisher ausprobiert, um dir den Alltag zu erleichtern? und was davon hat dir am meisten geholfen?
Eine gute Planung ist hier meiner Meinung nach das A und O und vor allem die Absprache oder das Kommunizieren innerhalb unserer Familie. Wir haben bspw. einen geteilten Kalender in Google, in dem werden alle Termine von uns aufgenommen. Zusätzlich binden wir natürlich auch Tanten und Omas ein, wenn wir es benötigen, um uns „Freiräume“ zu schaffen. Ich bin sehr dankbar die Unterstützung innerhalb bzw. durch die Familie zu bekommen.
Zusätzlich haben wir uns mehr oder weniger den Haushalt aufgeteilt und uns vor ein paar Jahren einen Staubsaugerroboter angeschafft. Meiner Meinung nach die beste Investition ever. Ansonsten schau ich wirklich gut auf meine eigenen Energieressourcen und lasse auch mal „fünfe gerade sein“, wenn es gerade einfach eine anstrengende Zeit ist.
5. Wie findest du Informationen um dir den Alltag zu erleichtern?
Ich höre viel Podcast und lasse mich hier und da von passenden Blogartikeln oder Accounts auf Social Media, vor allem Instagram inspirieren.
6. Was würdest du anderen Müttern raten, die die gleichen Schwierigkeiten haben?
Wenn du merkst, dass dich etwas stört, mache zuerst eine Bestandsaufnahme von deinem Ist-Zustand. Schaue dann, wo du gerne hinmöchtest und frage dich anschließend „Wie du dahin kommst?“
Tausche dich aus und habe keine Angst davor dich zu öffnen. Erst wenn wir uns öffnen, mit unseren Sorgen, Ängsten und Nöten, können wir diese auch stillen.
Hebe die Hand, wenn du Hilfe brauchst und suche dir aktiv Unterstützung, sei es in der Familie, Freundeskreis oder bei anderen Mamas. Es gibt auch Organisationen und gemeinnützige Vereine, die Mamas unterstützen.
7. Wenn es eine gute Fee gäbe: was würdest du dir wünschen für ein entspannteres Familienleben?
Eine gesellschaftlichere Akzeptanz unserer heutigen Generation. Es sollte normal werden, dass auch Väter weniger arbeiten, um ihre Familie und Frauen zu unterstützen. Klar an der einen oder anderen Stelle wird das schon gemacht, dennoch ist das leider heutzutage noch eine Ausnahme und auch Männer bekommen das Patriarchat, das leider immer noch herrscht zu spüren. Wir haben das selbst erlebt und die ein- oder andere Geschichte im Freundes-/Bekanntenkreis mitbekommen. Zusätzlich würde ich mir auch eine bessere Familienpolitik wünschen, so dass Eltern und Kinder eine Lobby erhalten und entsprechend auch unterstützt und geschützt werden, damit solche Extremsituationen wie in den letzten 2 Jahren nicht wieder passieren.
Herzlichen Dank an Jenny für ihre Antworten und ihre Offenheit.
Hast du auch Lust, anderen Müttern einen Eindruck in deine Herausforderungen zu geben und ihnen Mut zu machen? Dann melde dich bei mir.
Du findest dort nicht nur inspirierende Interviews (im 1. Teil) dazu, wie andere Mütter Beruf und Familie unter einen Hut gebracht haben, sondern hast im 2. Teil die Möglichkeit, ein gesundes Fundament für dein ganzes Leben aufzubauen. Es geht noch viel weiter, als sich nur auf den Job zu beziehen.
Am besten bestellst du dir ein hübsches Notizbuch* dazu und machst alle Übungen – vielleicht sogar regelmäßig – um den größten Nutzen aus dem Buch zu ziehen.
Vielfalt
Die vielen Infos und Geschichten beziehen sich übrigens sowohl auf Österreich als auch auf Deutschland. Im Interview Teil findest du vielfältige Lebenssituationen, wie z.B. auch gleichgeschlechtliche Paare, Patchwork-Familien, Studierende mit Kind, Selbständige/Angestellte – es ist bestimmt für jeden etwas dabei 🙂 Die Einblicke in die unterschiedlichsten Situationen, Herausforderungen und wie sie gestärkt gemeistert wurden gibt dabei viele Anregungen für den eigenen Alltag.
Was du in dem Buch findest:
Mut machende Interviews mit anderen Frauen darüber, wie sie Beruf und Familie vereinbart haben
Die wichtigsten Tipps, um dem Mama Burnout vorzubeugen
Eine Analyse deiner Werte
Wie du Karriere überhaupt definierst und was du daran ändern kannst
Ziele intelligent setzen und neue Wege gehen
Mental Load und wie du da wieder raus kommst
Unterstützung – welche großartigen Möglichkeiten es für eine bessere Vereinbarkeit gibt
Resilienz
und vieles mehr!
Das Ganze ist ausgestattet mit wertvollen Übungen und Impulsen, um sein Leben auch wirklich ganz praktisch zu verbessern!
Das Buch motiviert (im Gegensatz zu vielen anderen) wirklich dazu, das zu ändern, was geändert werden darf und zeigt dir die Schritte dafür, wie auch im Untertitel „In 6 Schritten zu mehr innerer Zufriedenheit“ angedeutet.
Was mir unglaublich gut gefallen hat
Es ist auf den Punkt gebracht, hat genau die richtige ausgewogene Menge an Theorie, praktischen Übungen und Ermutigung und liest sich selbst im anspruchsvollen Mama Alltag einfach so weg.
Hast du das Buch schon gelesen? Schreib mir unbedingt in die Kommentare, wie es dir gefallen hat!