Vielleicht weißt du es ja schon – aber oft braucht man gar keine weiteren gutgemeinten Ratschläge, sondern einfach jemanden, der das Gleiche durchgemacht hat oder noch durchmacht.
Dafür empfiehlt Mamas Dorf dir, auf jeden Fall viele gleichgesinnte Mamas zu finden – in Krabbelgruppen, Rückbildungskursen und Mutter Kind Cafés, in Schwimmkursen undBuggyFit, übernebenan.deund auch in unsererFacebook Communityund mit der AppMomunity.
Nun aber trotzdem zu den gutgemeinten Ratschlägen, die ganz konkret das Leben mit Baby vereinfachen können.
Wichtig ist jedoch:DU entscheidest, was zu EUCH passt!Jede Familie (und ganz sicher auch jedes Baby) ist einzigartig. Wenn sich z.B. Stillen oder Abstillen nicht gut anfühlt, dann TU ES NICHT! Höre auf deine Intuition, besprich es mit deinem Partner, probier es einfach aus.
Das gilt auch für alle nachfolgenden Tipps, die ich nicht nur aus meinem Leben gesammelt, sondern auch durch Umfragen unter vielen Müttern zusammengetragen habe:
Was sind denn überhaupt die größten Schwierigkeiten?
Schlafmangel
Keine Zeit für sich
Die Partnerschaft muss sich neu finden
Stillen kann z.B. schwierig oder schmerzhaft sein
Keine Kontakte mit Frauen in der gleichen Situation
Verarbeitung von Geburtstrauma/Kaiserschnitt
Überfordert mit der neuen Rolle als Hausfrau und Mutter
Den neuen Körper erst einmal akzeptieren
Einsamkeit, gerade wenn man im Freundeskreis kaum andere Eltern hat, das Baby viel schreit oder man gesundheitlich noch nicht viel unternehmen kann
Schreibaby / High Need Baby (nach Dr. Sears)
Sorgen wegen der Arbeit, evtl. finanzielle Sorgen, Kita, …
Kurz & Knackig – die besten Alltagstipps:
Tragetuch / Tragehilfe nutzen. Ich lege dir unbedingt eine Trageberatung ans Herz, um in dem Dschungel der Möglichkeiten die Richtige zu finden. Für den Anfang kann ich dir die marsupi uneingeschränkt empfehlen (ok, der Klettverschluss weckt so manches schlafende Baby auf, aber sie ist wirklich leicht anzulegen und bis ca. 6 Kilo Babygewicht absolut ausreichend). Danach habe ich die STOKKE Limas Plus genutzt, die unglaublich bequem ist und sehr einfach anzulegen, aber mit Tragetuchstoff
Familienbett(wenn es zu euch passt). War für uns dann beim Stillen sogar noch einfacher als das babybay Beistellbett*. Das babybay war aber super, um Getränke, Handy und leergegessene Teller drauf abzustellen. 🙂
Federwiege(z.B Nonomo oder BabyJoJo*), gerade wenn ihr ein unruhiges Kind habt, das besser in Bewegung einschläft. Da Federwiegen mit Motor echt nicht günstig sind (mehrere hundert Euro in der Anschaffung), könnt ihr euch auch die Swing2Sleep ausleihen. Sie hat uns echt ein Stück Lebensqualität zurückgegeben, da sich mein Sohn ansonsten anfangs gar nicht ablegen ließ, darin aber „wie ein Baby“ geschlafen hat.
Kümmere dich um dich– Ernährung, Schlaf (!) und sorge auch für Spaß, nimm dir Zeit für ein Herzensprojekt. Tagsüber Lieblingsmusik hören wirkt auch oft Wunder.
Such dir Hilfe– Oma, Babysitter,Wellcomeetc. damit du wenigstens einmal die Woche eine kleine Auszeit zum Durchatmen hast. Bei Schwierigkeiten und Fragen zögere auch nicht, Hilfs- und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Ohne die Stillberatung und emotionelle erste Hilfe hätte ich das erste Jahr nicht überstanden.
Triff dich mit Freunden & Gleichgesinnten zum Austausch(das Baby lässt sich hierbei mitnehmen. Am besten geht ihr spazieren oder an Orte, an denen es überhaupt nichts macht, wenn das Baby schreit, sonst stresst dich das noch zusätzlich). Es gibt z.B. tolle Elterncafés, in denen du dich bei Kaffee und Kuchen auch mal ausheulen und verstanden fühlen kannst. Vielleicht tun dir auch Babykurse gut (Pekip, Babyschwimmen), um etwas Abwechslung zu haben und andere Mütter kennenzulernen.
Richte es unbedingt irgendwie ein, dass dutäglich mind. eine halbe Stunde Zeit nur für dichhast. Lass dir ggf. vom Partner helfen oder nimm dir die Zeit, wenn dein Kind schläft. Gehe heiß duschen, iss in Ruhe, meditiere, tu was dir gut tut und hilft, zu entspannen und Kraft zu tanken.
LESEN! Gute Bücher (siehe Buchtipps), bestärkende Blogs (Verflixter Alltag,das gewünschteste Wunschkindaller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn, … ) & Forenbeiträge lesen (aber bloß nicht übertreiben mit Googlen! Es kann aber gut tun zu wissen, dass man nicht alleine ist)
Bewegung. Hilft. Immer.BuggyFitist z.B. eine nette Möglichkeit, dies auch mit Kind zu machen. Viele Fitnesscenter bieten auch kostenlose Babybetreuung an. Und gehe viel Spazieren. Es tut dir gesundheitlich gut, sorgt für ein besseres Körpergefühl und dein Baby ist auch mal an der frischen Luft!
Kontrolle abgeben.Dein Partner geht anders mit dem Baby um als du. Und das ist völlig ok! Lass ihn und verschwende keine Energie darauf, ihm zeigen zu wollen, wie du es gerne hättest. Er wird seinen Weg finden und der Weg darf anders sein als deiner. Wo wir auch beim nächsten Punkt wären:
Unterstützung des Partners.Wenn es irgendwie möglich ist, binde deinen Partner unbedingt mit ein. Die Umstellung von keinem zu einem Kind ist einfach riesengroß und das Baby bleibt nicht immer ein Baby, also kann ich gerade für die Anfangszeit empfehlen, dass dein Partner viel hilft, auch das Baby abnimmt und spazieren geht, im Haushalt hilft, einkauft, dir Frühstück ans Bett bringt, … Dein Partner mag einen 8, 9 oder 10 Stunden Arbeitstag haben. Du hast allerdings einen 14 Stunden Tag (naja, je nach Schlaf des Babys) plus durchgängige Nachtschichten. Ohne Wochenende. Ohne Urlaub.
Haushalt reduzieren. Auch wenn es schwer fällt hilft es sehr, hier einfach mal fünf gerade sein zu lassen und den Haushalt für einige Zeit ganz unperfekt zu akzeptieren. Am Ende der zweiten Schwangerschaft, als ich es einfach nicht mehr geschafft habe nach jeder Mahlzeit meiner Tochter unter dem Küchentisch zu saugen, haben wir uns den Saug-Wisch Roboter von Roborock* angeschafft. Ich habe sowas ja jahrelang belächelt, aber es war definitiv eine der besten Investitionen des Jahrzehnts! Er macht zwar nicht alle Ecken perfekt sauber, aber man räumt mal kurz den Boden einigermaßen frei und die ganze Wohnung wird per App ziemlich gut gesaugt und gewischt – echt genial! (Und mein Mann startet das Teil sogar gerne, weil es eben ganz fancy per App geht).
Bereite dich aufs Stillen vor.Stillen ist wunderbar, wenn es klappt, aber es kann zu Schwierigkeiten kommen (Milchstau, Milchbläschen, Brustentzündung, Brustverweigerung, Saugverwirrung, etc.). Es lohnt sich also, sich wirklich gut darauf vorzubereiten (La Leche Liga bietetkostenlose Stillinformationen) und eine Stillberatung zu kontaktieren bei Problemen. Vieles weiß man leider heutzutage nicht mehr “einfach so”, weil Schwierigkeiten beim Stillen selten Gesprächsthema sind. Mir hat ein Stillseminar in der Schwangerschaft sehr gut geholfen.
Sei unperfekt. Es ist okay, nicht alles richtig zu machen. Du ruinierst nicht das Urvertrauen deines Babys, wenn du nicht bei jedem Pieps SOFORT reagierst.
Schreien ist nicht automatisch schlimm.Auch wenn das Schreien anfangs sehr schwer auszuhalten ist – manchmal kannst du nicht mehr tun als dein Baby einfach im Arm zu halten und schreien zu lassen (wenn du Dinge wie Hunger, Windel, Kalt etc. ausgeschlossen hast). Wir hatten wochenlange Phasen, in denen meine Tochter z.B. vor jedem Schlafen 20-30 Minuten geschrien hat und wirklich nichts geholfen hat, teilweise regulieren sich Babies durch das Schreien. Versuche, tief durchzuatmen und steck dir ggf. Kopfhörer mit Musik in die Ohren, während du dein Baby hälst. Wenn es nicht mehr geht und dein Baby nicht abgeben kannst, lege es geschützt ab und verlasse den Raum, um kurz runterzukommen, bevor du dich weiter kümmerst. Manchmal ist das das einzige, was noch geht.
Es muss sich nicht alles immer um dein Baby drehen– dein Kind kann euer Leben auch mal mitleben, statt es komplett zu bestimmen. Es ist okay, wenn du auch versuchst, dem Alltag ein wenig nachzugehen, Haushalt zu machen, einfach mal zu Hause zu entspannen statt von Spielplatz zu Babycafé zu rennen und zu Hause die ganze Zeit dein Baby zu bespaßen. Pack das Baby in die Trage und zieh dein Ding durch!
Entdecke die Langsamkeit.Es ist wirklich okay, den Tag im Schlafanzug zu verbringen. Nimm dir so viel oder wenig vor, dass du es gut bewältigen kannst. SLOW life.
Überfordere dich nicht.Lass Familienfeiern & Co. sein, wenn du dich noch nicht dazu bereit fühlst. Die ganzen “gutgemeinten” Ratschläge, Meinungen und Kommentare der Verwandtschaft können nochmal ganz anders fordern als es von Freunden der Fall sein kann.
Und zu guter Letzt: Finde einen Weg für euch, unabhängig davon, was dir andere sagen und raten. Mach dich z.B. nicht fertig, wenn es mit dem Stillen nicht klappt. Das Baby überlebt ja heutzutage auch zum Glück prima mit der Flasche. Ratschläge sind oft gut gemeint, aber du musst sie dir trotzdem nicht zu Herzen nehmen. Du wirst merken, was für euch am besten passt!
Tipps fürs Wochenbett:
Höre mehr auf dein Bauchgefühl und weniger auf die Meinungen um dich herum
Wenig(er) Besuch
Viel viel viel mehr Entspannung und Ruhe! Gönn dir das wirklich!
Lass dir von deinem Partner so viel wie möglich helfen
Du kannst dir auch Essen speziell fürs Wochenbett liefern lassen, um viel Zeit und Energie zu sparen. Es ist nicht ganz günstig (aber absolut sein Geld wert), aber wenn du es dir leisten kannst, dann tu es 🙂 Schau dafür mal bei Mother’s Finest (aus München) oder Mama Muun (aus Berlin) vorbei.
Was hätten viele Mamas im Nachhinein anders gemacht?
Weniger auf Schlafzeiten tagsüber geachtet. Wenn das Baby schläft dann schläft es
Die ersten zwei Monate auch schon viel Zeit draußen verbringen
Gönn dir wirklich eine Auszeit im Wochenbett
Auch mal Brei aus dem Glas füttern statt immer selber kochen. Goodbye Perfektionismus!
Welche Tipps geben dir erfahrene Mamas auf den Weg?
Bleibe ruhig und entspannt, dein Baby wird überleben (auch wenn es mal weint).
Vertraue dir, vergleiche dich nicht mit anderen Mamas und mach dein Ding!
Triff dich mit Gleichgesinnten
Zeit für dich ist sehr wichtig!
Babykurse sind nicht für jeden etwas – gehe nur hin, wenn du dich dafür bereit fühlst.
Unterschätze die Fähigkeiten deines Partners nicht!
Das A und O: Akzeptanz! Alles kommt von alleine und alles wird besser (gerade in Bezug auf schlimme Nächte oder anfängliche Schreimonate), aber die aktuelle Situation muss so akzeptiert werden, wie sie ist.
Beschäftige dich auch mal mit ganz anderen Dingen, wenn dein Baby schläft. Mitschlafen ist natürlich noch besser, aber wenn du keinen extra Schlaf mehr brauchst guck eine schöne Serie, lies ein Buch. Nicht gleich googeln “Warum … mein Baby … ?”
Nehmt am Anfang ein paar Monate gemeinsam Elternzeit, wenn das irgendwie möglich ist.
Du darfst das ganze Abenteuer “Baby” auch mal doof finden und dich auch mal ohne schlechtes Gewissen zurücksehnen in die Zeit vor dem Baby (Freiheit, genug Schlaf & Zeit für sich vermisst man halt auch)
Genieße den neuen, langsameren Rhythmus deines Lebens mit Baby.
Meine Lieblingssätze:
Es ist, wie es ist.
Du bist nicht allein.
Es bleibt nicht immer so, es wird besser.
Sie werden so schnell groß.
Eines meiner Lieblingsbilder kommt hier am Ende ein wenig spät (und unpassend, wenn man “wirkliche” Ratschläge sucht), aber es darf einfach nicht fehlen. Irgendwie fasst es doch alles nochmal zusammen. Du wirst deinen Weg finden!
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Es gab nicht nur einen Grund, warum mein erstes Babyjahr mit das härteste Jahr meines Lebens war (worauf ich hier auch eingehe). Aber ein Hauptgrund war auf jeden Fall dieser: Meine Tochter war ein High Need Baby.
Vielleicht hast du diesen Begriff schonmal gehört und fragst dich, ob das auf dich auch zutreffen könnte? Oder du hast noch nie davon gehört und möchtest wissen, was das überhaupt ist und ob du deswegen vielleicht so erschöpft bist? Ob mit deinem Baby vielleicht doch alles stimmt, es aber einfach etwas anders ist?
Was ist ein „High Need Baby“?
Ein „High Need Baby“ ist ein Begriff, der von Dr. William Sears geprägt wurde, um Babys zu beschreiben, die intensivere Bedürfnisse haben als andere. Diese Babys sind oft anspruchsvoller in Bezug auf Schlaf, Nahrungsaufnahme, Nähe und Stimulation.
In diesem Blogartikel beschreibe ich:
Die Merkmale von High Need Babies
Woher der Begriff High Need Baby stammt
Was der Unterschied ist zwischen High Need Baby und Schreibaby
Was man tun kann, wenn man ein High Need Baby hat.
Merkmale eines „High Need Babys“:
Intensive Bedürfnisse: Hochbedürfnis-Babys benötigen oft mehr Aufmerksamkeit und Interaktion. Vielleicht kennst du sie auch? Die Babys, die in der Krabbelgruppe zufrieden herumliegen und einfach nur durch die Gegend schauen? Und dein Baby ist sofort unzufrieden, wenn es nicht von dir unterhalten wird?
Temperamentvoll: Sie können oft schnell reizbar sein und sich schwer beruhigen lassen.
Hohe Sensibilität: Diese Babys können auf Reize wie Geräusche, Licht und Berührungen empfindlicher reagieren.
Starker Bindungswunsch: Hochbedürfnis-Babys sehnen sich oft nach Nähe und Sicherheit und zeigen eine starke Bindung zu ihren Eltern. Oft sind es klassische „Tragebabys“, die sich einfach nicht ablegen lassen.
Aus meiner Erfahrung kann ich auch dazu fügen, dass meine Tochter sehr unruhig schlief und im 1. Jahr oft alle 45 – 90 Minuten aufgewacht ist. Außerdem wollte sie eigentlich immer stillen.
Woher stammt der Begriff „High Need Baby“ überhaupt?
Der Begriff „High Need Baby“ (high = hoch, need = Bedürfnis) stammt von Dr. William Sears, einem Kinderarzt und Autor mehrerer Bücher über Elternschaft und Kindesentwicklung (z. B. Attachment Parenting Buch, Schlafen und Wachen: Das Elternbuch für Kindernächte). In seinen Büchern und Artikeln verwendet Dr. Sears den Begriff High Need Baby, um Babys zu beschreiben, die intensivere Bedürfnisse haben als andere und daher eine erhöhte Aufmerksamkeit und Fürsorge seitens der Eltern erfordern. In seinen Büchern betont Sears die Bedeutung von Bindung, Nähe, Geduld und Verständnis im Umgang mit high need Babys.
Was ist der Unterschied zwischen einem High Need Baby und einem Schreibaby?
Der Begriff „High Need Baby“ und „Schreibaby“ werden manchmal synonym verwendet, da beide Begriffe auf Babys hinweisen, die intensivere Bedürfnisse haben und deren Betreuung anspruchsvoller sein kann, als die von „normalen“ Babys. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden Begriffen:
High Need Baby:
Ein „High Need Baby“ wird für Babys genutzt, die intensivere Bedürfnisse haben als andere. Diese Babys können in verschiedenen Bereichen anspruchsvoller sein, wie zum Beispiel in Bezug auf Schlaf (schlafen wesentlich weniger, wachen sehr häufig auf), Nahrungsaufnahme (wollen z. B. ständig stillen, nuckeln, trinken), Nähe (lassen sich nicht ablegen) und Stimulation (können sich gar nicht selbst beschäftigen).
High Need Babys können empfindlicher auf Reize reagieren, sind oft schnell reizbar und sehnen sich nach Nähe und Sicherheit. Der Übergang zu hochsensiblen Babys kann hierbei fließend sein.
Bei High Need Babys gilt es, die Bedürfnisse des Babys besser zu verstehen und geeignete Wege zu finden, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich kann hierzu sehr die „artgerecht“ Reihe von Nicola Schmidt empfehlen, die zumindest schonmal die Illusion nimmt, dass alle Babys sich ablegen lassen, durchschlafen und alle 4 Stunden gestillt werden.
Schreibaby:
Ein Schreibaby ist ein Baby, das übermäßig viel weint oder schreit, ohne dass eine offensichtliche Ursache erkennbar ist (an mind. 3 Tagen pro Woche länger als 3 Stunden über einen längeren Zeitraum, ist eine offizielle Definition).
Schreibabys können unterschiedliche Gründe für ihr Weinen haben, darunter Koliken, Unwohlsein, Überstimulation, Hunger oder Müdigkeit – dies lässt sich aber wie schon gesagt meist nicht feststellen.
Bei Schreibabys liegt der Fokus darauf, mögliche Ursachen für das übermäßige Weinen zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um das Kind zu beruhigen und die Belastung für die Eltern zu reduzieren.
Insgesamt können High Need Babys und Schreibabys sich überschneiden, da beide Situationen für Eltern herausfordernd sind. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen des Babys zu berücksichtigen und SUPER WICHTIG, entsprechende Unterstützung und Ressourcen in Anspruch zu nehmen, um den Eltern zu helfen, mit diesen krassen Herausforderungen umzugehen.
Tipps für Eltern von High Need Babys:
Akzeptanz und Geduld: Akzeptiere, dass dein Baby vielleicht intensivere Bedürfnisse hat, vergleiche dich und dein Baby nicht mit anderen und sei geduldig mit dir selbst und deinem Baby.
Enge Bindung aufbauen: Nimm dir Zeit, um eine starke Bindung zu deinem Baby aufzubauen. Haut-zu-Haut-Kontakt und generell viel Körperkontakt können deinem Baby das Gefühl von Sicherheit geben.
Unterstützung suchen: Such dir unbedingt Unterstützung bei deinem Partner, Familie oder Freunden. Es ist wichtig, dass du dir selbst Zeit für Ruhe und Erholung nehmen kannst.
Flexibilität in der Routine: Sei offen für Veränderungen in deiner Routine. High Need Babys können manchmal unvorhersehbar sein, und Flexibilität kann den Stress reduzieren. Auch wenn Routinen generell hilfreich sind im Familienalltag, klappt es hier nicht immer.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du dich überfordert fühlst. Ein Kinderarzt oder eine Beratungsstelle kann dir möglicherweise weitere Ratschläge und Unterstützung bieten. Schau unbedingt bei den Beratungsstellen und im Mamas Dorf Verzeichnis nach, dort wirst du bestimmt schon fündig.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die erste Zeit mit einem High Need Baby unfassbar anstrengend, vielleicht sogar traumatisch sein kann. Egal, wie gut man sich auf die Babyzeit vorbereitet hat – darauf kann einen wirklich nichts vorbereiten. Sich so viel Unterstützung zu holen wie möglich und sich ohne schlechtes Gewissen Auszeiten ohne Baby zu nehmen ist wirklich essentiell. Sprüche wie „sie werden ja so schnell groß“ helfen dir stattdessen sicherlich nicht weiter.
Kommentiere gern unter diesem Blogartikel und teile deine Erfahrungen mit mir.
Oft haben wir Mütter ja das Gefühl, dass es nur uns schwer fällt, im Alltag alles zu meistern. Bei anderen sieht es meist so leicht und mühelos aus. Um dir zu zeigen, dass das nicht der Fall ist, starte ich eine Interviewreihe zu dem Thema „Was sind deine größten Herausforderungen als Mutter und wie gehst du damit um“. Die liebe Jenny von Moms 4 Moms macht den Anfang:
1. Was sind im Alltag als Mama deine größten Herausforderungen?
Puh, das ist eine gute Frage. Ich glaube, die Herausforderungen sind da ganz vielschichtig. Als Working-Mom besteige ich natürlich täglich den Balance-Akt zwischen der Erwerbsarbeit, die Begleitung meiner Tochter und unserem Familienleben. Nicht zu vergessen sind dabei natürlich auch meine eigenen Bedürfnisse und persönlichen Ziele, wie z.B. den Aufbau meiner Selbständigkeit als Mama Coach und Gründerin von Moms 4 Moms im Nebengewerbe. Das alles unter einen Hut zu bekommen und dabei nicht kaputtzugehen, sind so meine täglichen Herausforderungen.
Zusätzlich befindet sich meine Tochter mit ihren 2,5 Jahren natürlich gerade mitten in ihrer Autonomiephase, was unser Familienleben auch hier und da vor neue Bedürfnisse und damit einhergehende Strapazen stellt. Bei all den Emotionen, gepaart mit dem alltäglichen Stress, kann es schnell dazu führen, dass einem der Kopf raucht.
2. Weißt du, ob es anderen Mütter auch so geht oder was diese für Herausforderungen haben? Falls ja: Hilft es dir zu wissen, dass es anderen auch so geht?
Ohja, natürlich hat jede Mama ihre eigenen Herausforderungen in ihrem Mama-Alltag, aber letztendlich ähneln sie sich doch alle irgendwie. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir Mamas doch mehr oder weniger einer Erwerbstätigkeit nachgehen (egal ob angestellt oder selbstständig) kommen wir alle mit dem Thema Vereinbarkeit in Kontakt. Mit dem Wiedereinstieg in ein Berufsleben, erlernst du relativ schnell, was Flexibilität bedeutet. Da ist es immer gut zu wissen, dass du nicht alleine auf weiter Flur bist und dich mit anderen Mamas auszutauschen. Zu erfahren, wie es andere vielleicht machen oder wie sie mit solchen Situationen umgehen und sich vielleicht auch in Notsituationen gegenseitig zu unterstützen, ist einfach total hilfreich.
Das gilt natürlich auch genauso für generelle Themen, was das Mama-Dasein angeht, sei es die Begleitungen in täglichen Konfliktsituationen bis hin zu Tipps, bei Krankheiten usw.. Ich empfinde so einen Austausch einfach total hilfreich und wertvoll. Nicht nur, dass du als Mama hilfreiche Tipps, sozusagen aus der Praxis an die Hand bekommst, du merkst einfach auch, dass andere auch ihre Herausforderungen haben und du nicht alleine bist.
3. Was denkst du, was gesellschaftlich dafür sorgt, dass es so ist?
Also das soviele Mütter heutzutage mit ihrem Alltag am struggeln sind, liegt meiner Meinung nach an der Gesellschaft und am System. Gerade wir Frauen haben uns über die letzten Jahrzehnte enorm weiterentwickelt. Weg, von dem Hausmütterchen, das für Kinder und Haushalt zuständig ist, hin zu Frauen, die für sich, ihre Wünsche und Träume einstehen. Teilweise ist dies in der Gesellschaft immernoch nicht angekommen, gerade bei der „älteren“ Generation. Zusätzlich hinkt das System, was eine gute Kinderbetreuung gewährleistet in Deutschland komplett hinterher.
4. Was hast du bisher ausprobiert, um dir den Alltag zu erleichtern? und was davon hat dir am meisten geholfen?
Eine gute Planung ist hier meiner Meinung nach das A und O und vor allem die Absprache oder das Kommunizieren innerhalb unserer Familie. Wir haben bspw. einen geteilten Kalender in Google, in dem werden alle Termine von uns aufgenommen. Zusätzlich binden wir natürlich auch Tanten und Omas ein, wenn wir es benötigen, um uns „Freiräume“ zu schaffen. Ich bin sehr dankbar die Unterstützung innerhalb bzw. durch die Familie zu bekommen.
Zusätzlich haben wir uns mehr oder weniger den Haushalt aufgeteilt und uns vor ein paar Jahren einen Staubsaugerroboter angeschafft. Meiner Meinung nach die beste Investition ever. Ansonsten schau ich wirklich gut auf meine eigenen Energieressourcen und lasse auch mal „fünfe gerade sein“, wenn es gerade einfach eine anstrengende Zeit ist.
5. Wie findest du Informationen um dir den Alltag zu erleichtern?
Ich höre viel Podcast und lasse mich hier und da von passenden Blogartikeln oder Accounts auf Social Media, vor allem Instagram inspirieren.
6. Was würdest du anderen Müttern raten, die die gleichen Schwierigkeiten haben?
Wenn du merkst, dass dich etwas stört, mache zuerst eine Bestandsaufnahme von deinem Ist-Zustand. Schaue dann, wo du gerne hinmöchtest und frage dich anschließend „Wie du dahin kommst?“
Tausche dich aus und habe keine Angst davor dich zu öffnen. Erst wenn wir uns öffnen, mit unseren Sorgen, Ängsten und Nöten, können wir diese auch stillen.
Hebe die Hand, wenn du Hilfe brauchst und suche dir aktiv Unterstützung, sei es in der Familie, Freundeskreis oder bei anderen Mamas. Es gibt auch Organisationen und gemeinnützige Vereine, die Mamas unterstützen.
7. Wenn es eine gute Fee gäbe: was würdest du dir wünschen für ein entspannteres Familienleben?
Eine gesellschaftlichere Akzeptanz unserer heutigen Generation. Es sollte normal werden, dass auch Väter weniger arbeiten, um ihre Familie und Frauen zu unterstützen. Klar an der einen oder anderen Stelle wird das schon gemacht, dennoch ist das leider heutzutage noch eine Ausnahme und auch Männer bekommen das Patriarchat, das leider immer noch herrscht zu spüren. Wir haben das selbst erlebt und die ein- oder andere Geschichte im Freundes-/Bekanntenkreis mitbekommen. Zusätzlich würde ich mir auch eine bessere Familienpolitik wünschen, so dass Eltern und Kinder eine Lobby erhalten und entsprechend auch unterstützt und geschützt werden, damit solche Extremsituationen wie in den letzten 2 Jahren nicht wieder passieren.
Herzlichen Dank an Jenny für ihre Antworten und ihre Offenheit.
Hast du auch Lust, anderen Müttern einen Eindruck in deine Herausforderungen zu geben und ihnen Mut zu machen? Dann melde dich bei mir.
Du findest dort nicht nur inspirierende Interviews (im 1. Teil) dazu, wie andere Mütter Beruf und Familie unter einen Hut gebracht haben, sondern hast im 2. Teil die Möglichkeit, ein gesundes Fundament für dein ganzes Leben aufzubauen. Es geht noch viel weiter, als sich nur auf den Job zu beziehen.
Am besten bestellst du dir ein hübsches Notizbuch* dazu und machst alle Übungen – vielleicht sogar regelmäßig – um den größten Nutzen aus dem Buch zu ziehen.
Vielfalt
Die vielen Infos und Geschichten beziehen sich übrigens sowohl auf Österreich als auch auf Deutschland. Im Interview Teil findest du vielfältige Lebenssituationen, wie z.B. auch gleichgeschlechtliche Paare, Patchwork-Familien, Studierende mit Kind, Selbständige/Angestellte – es ist bestimmt für jeden etwas dabei 🙂 Die Einblicke in die unterschiedlichsten Situationen, Herausforderungen und wie sie gestärkt gemeistert wurden gibt dabei viele Anregungen für den eigenen Alltag.
Was du in dem Buch findest:
Mut machende Interviews mit anderen Frauen darüber, wie sie Beruf und Familie vereinbart haben
Die wichtigsten Tipps, um dem Mama Burnout vorzubeugen
Eine Analyse deiner Werte
Wie du Karriere überhaupt definierst und was du daran ändern kannst
Ziele intelligent setzen und neue Wege gehen
Mental Load und wie du da wieder raus kommst
Unterstützung – welche großartigen Möglichkeiten es für eine bessere Vereinbarkeit gibt
Resilienz
und vieles mehr!
Das Ganze ist ausgestattet mit wertvollen Übungen und Impulsen, um sein Leben auch wirklich ganz praktisch zu verbessern!
Das Buch motiviert (im Gegensatz zu vielen anderen) wirklich dazu, das zu ändern, was geändert werden darf und zeigt dir die Schritte dafür, wie auch im Untertitel „In 6 Schritten zu mehr innerer Zufriedenheit“ angedeutet.
Was mir unglaublich gut gefallen hat
Es ist auf den Punkt gebracht, hat genau die richtige ausgewogene Menge an Theorie, praktischen Übungen und Ermutigung und liest sich selbst im anspruchsvollen Mama Alltag einfach so weg.
Hast du das Buch schon gelesen? Schreib mir unbedingt in die Kommentare, wie es dir gefallen hat!
Was meint Nicola Schmidt, die Gründerin des artgerecht Projekts, zum Thema Unterstützung aufbauen?
Ich habe sie gefragt und das hat sie geantwortet:
1.) Warum scheint der Mütteralltag heute wesentlich stressiger und anspruchsvoller zu sein als noch vor 2, 3 Generationen? (oder kommt uns das nur so vor?)
Der Mensch hat eine Tendenz, die Vergangenheit zu glorifizieren – das geht allen Generationen so. Insofern ist es kein Wunder, dass wir denken, dass „früher alles besser“ war. Wenn wir uns die Zahlen ansehen, ist das aber eher unwahrscheinlich: Die Mütter- und Kindersterblichkeit war größer, der Ernährungszustand schlechter, Frauen hatten weniger politische Rechte etc. Ich finde die Bücher des schwedischen Gesundheitsprofessors Hans Rosling sind ein gutes Gegenstück zu dieser Tendenz.
2.) Was würdest du einer Mutter empfehlen, die zwei Kleinkinder (mit dem häufigen Abstand von knapp 2 Jahren) zu Hause hat, wenig Unterstützung (Mann arbeitet, keine Familie vor Ort) und ziemlich überfordert ist? Wie kann man sich für den Alltag mehr Unterstützung organisieren, wo würdest du hier ansetzen?
Ich würde ihr empfehlen, sich ein Dorf zu bauen – aus Babysittern, anderen Müttern, Kursen und Hilfe. Und ich würde sie fragen, wie es kommen kann, dass ihr Mann sie wenig unterstützt, obwohl sonst niemand da ist – oft hat das ja auch etwas mit uns selbst zu tun, wenn wir in so einer Situation leben.
3.) Wie kann man sich den Alltag mit Kindern konkret einfacher gestalten, um ihn als weniger anstrengend und kräftezehrend zu erleben?
Besser planen, uns weniger vornehmen, weniger perfekt sein – in meinen Büchern „Slow Family“* und in „Erziehen ohne Schimpfen„* habe ich viele Anregungen, was wir anders machen können. Das Wichtigste ist allerdings: Wir müssen unser Leben in die Hand nehmen. Solange wir hoffen, dass irgendein außen uns „rettet“, werden wir enttäuscht werden. Das Dorf klopft nicht an unsere Tür, wir müssen raus gehen, und es aufbauen, da hilft alles nichts. Und das ist gemein, denn mit Kind fehlt uns oft genau dafür die Kraft.
4.) Warum ist es auch für die Kinder wichtig, dass wir als Eltern weniger Stress erleben?
Wir sind nachweislich bessere Eltern, wenn wir weniger Stress haben: Wir sind lustiger, haben mehr Geduld, mehr Ideen und mehr Nachsicht. Außerdem habe ich mich immer gefragt: Was will ich meinen Kindern vorleben, wie man ein Leben lebt? Indem man durchrennt und total gestresst ist? Oder indem wir für uns sorgen und eine gute Zeit haben? Das wird für sie ein Leben lang einen Unterschied machen.
Hol dir die Energie-Tank Übung kostenlos als PDF Datei und finde gleich heraus, wie du mehr Energiespender einladen und Energieräuber verbannen kannst!
Mit deiner Anmeldung zum Mamas Dorf Newsletter bekommst du die Übung direkt per E-Mail zugeschickt.