Die Expertin Patricia Cammarata, Autorin von dem sehr empfehlenswerten Buch „Raus aus der Mental Load Falle„, hat mir ein paar Fragen zum Thema Mental Load beantwortet:
Was ist daran so erschöpfend wenn man an alles denken muss? Kann man nicht einfach die Todos aufschreiben und „gut ist“?
Patricia Cammarata: „Erschöpfend ist, dass die ToDo-Liste permanent im Kopf rattert. Auch abends auf dem Sofa und im Bett wenn man versucht einzuschlafen. Man ist ständig „on“ und scannt seine Umgebung, um sicherzugehen, dass man alle ToDos erfasst und in den laufenden Plan einbaut.
Mental Load ist viel mehr als fertige ToDos zusammenzustellen. Es geht darum zukünftige Entwicklungen vorherzusehen, Möglichkeiten zu identifizieren darauf zu reagieren. Zu entscheiden, was die richtige Lösung ist und dann den Fortschritt zu überwachen und ggf. nachzusteuern.“
Warum ist es für viele Müttern schwer, Aufgaben/Bereiche komplett abzugeben?
Patricia Cammarata: „Ich glaube nicht, dass es Müttern generell schwer fällt Aufgaben abzugeben. V.a. dann nicht wenn man sich Sorgearbeit ab der Geburt gemeinsam aufteilt. Schwer wird es eher wenn man sehr lange alles alleine gemacht hat und dann gewisse Erfahrungen schon gemacht hat. Zum Beispiel dass bestimmte Windelmarken nachts auslaufen, dass man dann ein weinendes Kind aus dem Bettchen holen muss, komplett umziehen muss etc. Da fällt es dann schwer sich locker zu machen und zu sagen: „Soll mein Partner doch erstmal selbst in Ruhe rausfinden, was hier die beste Lösung ist…“ Zumal oft nur Teile von Aufgaben angenommen werden und der Partner eben nicht derjenige ist, der nachts aufsteht und alles wieder in Ordnung bringt.
Wenn man sich als Paar also eine zeitlang in Erwerbs- und Sorgeperson aufgeteilt hat und die Anteile ändern will, dann ist es gut darüber zu sprechen wie Dinge im Idealfall umgesetzt werden und dass dann eben der ganze Prozess an den Partner geht (von der Planung, der Umsetzung und den Nacharbeiten) und nicht nur die vorgearbeiteten Teile – also das kleine ToDo.
Dass es da dann auch eigene Lösungen gibt, ist klar. Und dass man sich da dann auch umgewöhnen muss auch. Aber es müssen sich beide Parteien Zeit geben. Die eine zum Lernen und die andere zum eigene Lösungen aushalten.“
Haben auch Paare ohne Kinder ein „Mental Load Problem“?
Patricia Cammarata: „Ja, viele haben das. Es gibt sehr viele Aufgaben, die Frauen auch ohne Kinder identifizieren und dann auch deren Umsetzung übernehmen. Typische Beispiele sind Bettwäsche wechseln, Blumen gießen, Handseife nachfüllen aber auch an den Geburtstag der Schwiegermutter denken, ein Geschenk besorgen, sich erinnern was es letztes Jahr gab etc.“
Was sollte man am besten schon in der Schwangerschaft vorbereiten, um der Mental Load Falle vorzubeugen?
Patricia Cammarata: „Reden, reden, reden lautet die einfache Zauberformel. Wichtig ist, konkret die Phasen und die Verantwortlichkeiten zu besprechen. Wie soll der Mutterschutz aussehen, wie die Aufteilung der Elternzeit, wie der Wiedereinstieg in den Job?
Am besten man macht sich gleich einen wöchentlichen, festen Gesprächstermin aus. Oft kommt ja doch alles anders als gedacht und man hat evtl. manche Themen falsch eingeschätzt (z.B. wie erschöpft man durch ständiges nächtliches Aufstehen ist oder wie viel Zusatzaufgaben im Kindergarten dazu kommen ).“
Was tun, wenn der Partner nicht mitzieht und z.B. Dinge trotz Absprache immer wieder vergisst, die Aufteilung blöd findet oder keine Zeit hat (man aber nicht gleich an eine Trennung denken möchte)?
Patricia Cammarata: „Auch hier: Miteinander reden. Das ist oft schwer, weil man nicht die Sachebene „Er hat die Brezeln fürs Sommerfest vergessen“ diskutiert, sondern Verletzungen auf der Beziehungsebene „Er lässt mich im Stich, sieht nicht, dass ich ohnehin schon fast keine Kraft mehr habe.“
Und wenn das nicht hilft auch mal bewusst an die Wand fahren lassen. Natürlich nicht bei wichtigen Themen, aber im konkreten Brezel-Beispiel: Dann muss der Partner eben für Last-minute-Ersatz sorgen und nicht man selbst rennt mit Kleinkind am Arm nochmal zum Bäcker.
Tatsächlich hilft es, dass man wirklich explizit Aufgabenverteilungen _gemeinsam_ bespricht. Was kann der Partner bis wann leisten. Nicht einfach Aufgaben zuteilen und keine Wahl lassen.
Durch das Gespräch lassen sich dann gut Kompromisse finden.
Wir haben es z.B. oft so, dass ich viel schneller unruhig werde weil bestimmte Sachen nicht geplant sind. Zum Beispiel plane ich gerne den Urlaub direkt nach dem Urlaub und mein Partner bekommt da Schweißausbrüche. Umgekehrt bekomme ich Schweißausbrüche wenn wir erst im Februar anfangen den Sommerurlaub zu planen. Über sowas muss man sprechen. Wir haben uns dann auf Oktober geeinigt. Bis dahin sammeln wir alle Vorschläge und bis Ende Oktober wird gebucht.
So lassen sich eigentlich Lösungen für alles finden.“
Du erlebst gerade die ersten Wochen mit deinem Baby und stellst fest, dass Mama zu sein wirklich anstrengend ist…
Du bist eine Working Mom und musst Beruf und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen…
Du hast zusätzlich noch Erwartungen an deine Mutterrolle und möchtest dein Kind bedürfnis- und bindungsorientiert erziehen…
Du kämpfst täglich mit Stress im Familienalltag und körperliche oder mentale Beschwerden nehmen immer mehr zu…
Dein Gedankenkarussell gibt einfach keine Ruhe und dein Mental Load überfordert dich…
Du hast selbst noch Ziele und Träume und möchtest dich persönlich weiterentwickeln, doch findest kaum Zeit für dich…
Du investierst all deine Energie, dein Geld und deine Zeit in deine Kinder und deine Gesundheit stellst du hinten an…
Keine Sorge – du bist nicht allein!Diese Herausforderungen kennen viele Mamas, mit denen ich gearbeitet habe, aber auch ich selbst nur zu gut!
Moderne Mamas brauchen Mama Care
Bist du auch eine “moderne Mama von Heute“, die als Familienmanagerin jeden Tag so unglaublich viel leistet?Meisterst du neben der Kinderbetreuung und deinem Beruf auch den Haushalt und das Familienmanagement vorwiegend alleine?Lass dir sagen, du leistest Großes! Damit dein Körper und dein Geist langfristig gesund bleiben können, brauchst du eine “Mama Care“. Mama Care steht für eine aktive, tägliche Selbstfürsorge bzw. für ein individuelles, ganzheitliches Gesundheits- & Stressmanagement im Mama-Alltag.Das bedeutet, dass du lernst, mit deinen eigenen Ressourcen gesunde Entspannungs- & Stressbewältigungs-Routinen in deinen Mama-Alltag zu integrieren und so dein Stresslevel zu regulieren.“Mama Care ist kein Luxus, sondern bedeutet für mich körperliche und mentale Selbstfürsorge & Selbstregulation im Alltag.Mama Care gehört für mich wie Zahnhygiene zur täglichen Routine.Es ist die Grundlage für deine Gesundheit und ein langes, erfülltes Leben als Mutter und als Frau.“
Vielleicht stellst du dir als Mama auch die folgenden Fragen…
Wie kann ich mein Kind am besten begleiten und auf sein späteres Leben vorbereiten?
Wie kann ich es dabei unterstützen eine selbstbewusste und resiliente Persönlichkeit zu werden?
Wie kann ich die Herausforderungen des Mama-Alltags für mich nutzen, um mein Stressmanagement zu verbessern?
Wie kann ich unbeschwert an meiner Mutterrolle wachsen und mich persönlich weiterentwickeln?
Um all diese Herausforderungen meistern zu können, darfst du bei dir selbst und deiner Gesundheit anfangen – die Basis hierfür ist deine individuelle Mama Care Strategie.
Mama Care – ganzheitlich & individuell
Jede Mama, jedes Kind und jeder Familienalltag sind unterschiedlich – daher gibt es auch nicht “die eine Mama Care Strategie“. Nur du selbst weißt, was dir guttut und was in deinen Mama-Alltag integrierbar ist. Daher kannst auch nur du selbst deine ganz persönliche Mama Care Strategie finden.Bevor du jedoch mit deiner individuellen Mama Care startest, ist das Wichtigste, dass du selbst davon überzeugt bist, dass du etwas für dich verändern kannst und selbst Einfluss auf deine Gesundheit und deinen Lebensstil nehmen kannst.Diese Grundvoraussetzung spiegelt sich im Mama Care Konzept in 3 Elementen wieder:
Mama Potenzial
Mama Mindset
Mama Lifestyle
Hier erfährst du mehr darüber, für welche Werte diese drei Elemente stehen und warum sie so wichtig für dich als Mama, deine Mama Care und einen gesunden Mama-Alltag sind.Die folgenden 6 Tipps aus der Mind-Body Medizin und dem Yoga zeigen dir, wie du mit deiner individuellen Mama Care starten kannst. Dein Ziel darf dabei sein, deine inneren Ressourcen zur Selbstregulation zu aktivieren und im Mama-Alltag gesund zu bleiben. So kannst du deine Kinder entspannt begleiten und optimal unterstützen!
6 Tipps für deine individuelle Mama Care
#1 Werde Stress-Expertin
Deine Mama Care Strategie hilft dir dabei, dein Stresslevel zu regulieren und die negativen Auswirkungen von Stress auf Körper und Geist abzupuffern. Dazu darfst du lernen, dich wieder selbst zu spüren. Du darfst mit dir selbst wieder in Kontakt kommen und wahrnehmen auf welcher der fünf Ebenen des Stresserlebens zu Stress am meisten wahrnimmst.
Die 5 Ebenen des Stresserlebens
1) Körperliche Ebene (z.B. Kopf-, Rücken-, Bauchschmerzen; Schwitzen; innerliche Unruhe; Herzrasen; Enge in der Brust etc.) 2) Gedankliche Ebene (z.B. kreisende Gedanken, selbstkritische und selbstabwertende Gedanken, pessimistische Zukunftsgedanken, Versagensgefühle, Insuffizienzgefühle etc.) 3) Emotionale Ebene (z.B. Traurigkeit, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung) 4) Verhaltensebene (z.B. Impulsivität, reaktives, wenig reflektiertes Verhalten, verbale Angriffe, Reizbarkeit) 5) Beziehungsebene (z.B. sozialer Rückzug, vermehrte Streitbereitschaft, Schuldzuweisungen, mangelnder Perspektivenwechsel etc.)Nur wenn du mit dir selbst verbunden bist und hineinspürst, wie Stress sich bei dir manifestiert, kannst du auch herausfinden, welche Routinen, Skills und Tools dir guttun und dich nähren.Es geht hierbei im Wesentlichen um Selbstmitgefühl und Selbstverbundenheit – du erlaubst dir aus deinem Funktionsmodus auszubrechen und dir einzugestehen, dass Stress deinen Energiehaushalt beeinträchtigt. Selbstmitgefühl und Selbstverbundenheit sind auch Grundvoraussetzungen für eine sichere Coregulation im Umgang mit deinem Kind. Indem du deinem Kind seine Emotionen spiegelst, trittst du mit ihm in Resonanz. So lernt dein Kind selbst sein Stresserleben und auch seine Emotionen richtig wahrzunehmen und zu regulieren.
Mama Care – Impuls #1
Welche Stress-Symptome kommen dir am bekanntesten vor?Definiere deine drei Haupt-Stresssymptome und schreibe sie auf.
#2 Nutze einen Stressmonitor
Im nächsten Schritt darfst du herausfinden, was deine drei Hauptstresssymptome im Alltag triggert bzw. welche Situationen im Alltag dich am meisten stressen.Auch darfst du reflektieren, was dein Stresslevel reduziert. So schulst du dein Stressbewusstsein und deine Fähigkeit achtsam immer wieder in dich hinein zu spüren. Diese Selbstreflexion hilft dir später zu erkennen, dass du selbst Einfluss auf dein Stresserleben nehmen kannst. Du erfährst Selbstwirksamkeit, indem du gezielt gewisse Dinge in deinem Inneren (Denken, Fühlen, Handeln) und auch im Außen (in deinem Alltag) veränderst.Wenn du deinen Stress selbst achtsam wahrnehmen kannst, und weißt, was dich besonders triggert, gelingt es dir häufiger in stressigen Situationen mit deinen Kindern gelassen zu bleiben, anstatt impulsiv zu reagieren.Auch wirst du bewusster wahrnehmen, wenn dein Kind gerade gestresst ist und deine Unterstützung braucht, sein Stresslevel zu regulieren.
Mama Care Impuls #2
Reflektiere am besten täglich oder zumindest mehrmals pro Woche, wie hoch dein Stresslevel auf einer Skala von 0 – 10 am jeweiligen Tag war.(0: kein Stress – 10: sehr viel Stress)Mache dir hier eine kurze Notiz, vielleicht sogar mit einer Bemerkung, was dich am jeweiligen Tag besonders gestresst hat bzw. was dir geholfen hat dich zu entspannen und dein Stresslevel zu regulieren.Nach einer Woche kannst du noch einmal deine Notizen zur Hand nehmen und die häufigsten Trigger und Puffer für deine Stresssymptome identifizieren.
#3 Lade deine Energiebatterie auf!
Als nächstes darfst du deine individuellen Stressoren identifizieren und überlegen, welche Faktoren, die dir besonders viel Energie rauben, du reduzieren kannst. Hierbei geht es im Wesentlichen um Selbstfürsorge und Selbstverantwortung. Nur durch aktive Selbstfürsorge, den Respekt und die Würdigung der eigenen körperlichen und mentalen Signale und Bedürfnisse kann Resilienz entstehen.Auch für dein Kind ist es sehr wichtig zu sehen, dass seine Mama sich nicht selbstaufopfert, sondern ihre eigenen Bedürfnisse priorisiert und versucht sie mit denen des Kindes zu vereinen.
Mama Care Impuls #3
Hierzu mache die Übung deiner Energiebatterie. Nimm dir ein Blatt Papier und zeichne eine Tabelle mit zwei Spalten und zwei Zeilen. Schreibe in die linke Spalte in die erste Zeile “Meine Belastungen“ und liste dann in der zweiten Zeile alle Dinge, die in deinem Mama-Alltag besonders Kräfte zehrend sind. Im Anschluss schreibe in die erste Zeile der rechten Spalte “Meine Kraftquellen“ und liste in der zweiten Zeile alle Dinge, die dich in deinem Mama-Alltag nähren und dir dabei helfen, wieder aufzutanken.Identifiziere im Anschluss drei Belastungen, die du ggf. aus deinem Mama-Alltag streichen, an jemanden deligieren oder reduzieren kannst. Dann finde drei Kraftquellen, denen du mehr Raum geben und Zeit schenken kannst.
#4 Integriere MiMis – kleine Auszeiten im Mama-Alltag
Am besten wird es dir gelingen, die eigenen Bedürfnisse zu priorisieren und das eigene Stresslevel zu regulieren, wenn du dies regelmäßig und mehrmals pro Tag tust. Natürlich wäre es toll, wenn du jeden Tag 1-2 Stunden nur für dich hast, um aufzutanken. Wenn hierfür jedoch keine Zeit im Mama-Alltag bleibt, versuche immer wieder kleine MiMis (Mindful Minutes) in deinen Mama-Alltag zu integrieren. So erlebst du Selbstwirksamkeit, das heißt, du spürst, dass du selbst aktiv Einfluss auf dein Stresserleben nehmen kannst.Obwohl das Stresssystem deines Körpers autonom arbeitet, also nicht deinem Willen unterliegt, kannst du durch MiMis längerfristig Einfluss auf dein Stresssystem und deinen Körper bis auf neuronaler, zellulärer und genetischer Ebene nehmen – ist das nicht genial!?Diese Fähigkeit zur Selbstregulation ist die Grundlage für eine sichere Coregulation deiner Kinder. Wenn du selbst dein Stresslevel regulieren kannst, kannst du diese wichtige Fähigkeit auch deinem Kind weitergeben! Gerade in stressigen Situationen mit deinem Kind ist dies von großer Bedeutung, da Kinder sich oft selbst nur schwer beruhigen können und hierbei deine Hilfe benötigen.
Mama Care Impuls #4
MiMis sind kleine Auszeiten und können ganz kurze Übungen von ein bis zwei Minuten sein. Hier ein paar Beispiele: 5 tiefe Atemzüge, 1 Körperübung aus dem Yoga, 1 kurze Fußmassage, 1 kurze Meditation, etc.Für mehr Inspiration zu Mindful Minutes für deinen Mama-Alltag höre gern in meinen Podcast (https://drmiriamhaerlein.com/podcast/)Finde ein bis zwei MiMis und versuche sie täglich in deinen Mama-Alltag zu integrieren. Eine Erinnerung auf dem Handy, ein Post-it können dich daran erinnern regelmäßig eine MiMi zu machen. Alternativ verbindest du eine MiMi mit einer festen Routine, wie dem Zähne Putzen
#5 Stärke deine Resilienzfaktoren
Du selbst kannst aktiv deine Resilienz, also deine Widerstandsfähigkeit fördern. Resilienzfaktoren sind Dinge, die deine Gesundheit stärken und dir dabei helfen, Stress zu puffern. Dein Körper und dein Geist sind immer dann in der Lage Stress sicher zu bewältigen, wenn ihre Bedürfnisse erfüllt sind und du dich gut um dich selbst kümmerst. Es geht hierbei außerdem darum, wieder mehr Lebensqualität und Energie als Mama und als Frau zu haben.Auch für dein Kind ist der Aufbau von Resilienzfaktoren in der heutigen Zeit sehr wichtig. Nur wenn es von dir lernt, seinen eigenen Bedürfnissen nach zu gehen und sich gut um seinen Körper und seinen Geist zu kümmern, ist es den hohen Anforderungen der heutigen Gesellschaft gewachsen.
Mama Care Impuls #5
Sieh dir einmal die folgenden Lebensbereiche an, auf die du aktiv Einfluss nehmen kannst.
Ernährung
Schlaf
Bewegung
Soziale Beziehungen
Spiritualität & Glaube, eigener Lebenssinn
Frage dich, in welchen Bereichen du etwas verändern möchtest, um deinem Körper und Geist wieder mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung zu schenken.Wähle dann einen bis drei Lebensbereiche aus, in denen du gerne etwas für dich selbst tun möchtest, um deine Gesundheit zu stärken und schreibe sie auf einen Zettel.
#6 Setze dir SMARTE Ziele!
Veränderungen brauchen nicht nur Zeit, sondern sie müssen auch gut geplant sein. Nur wenn du dich selbst nicht überforderst und dir machbare, klare Ziele in den zuvor genannten Lebensbereichen setzt, kannst du tatsächlich deine Lebensqualität verbessern.Hierzu nutzen wir das Konzept der SMARTEN Ziele, das eigentlich aus dem Projektmanagement kommt. SMART steht hierbei für:S Spezifisch M Machbar A Attraktiv R Relevant T TerminiertDas heißt Ziele sind SMART, wenn sie spezifisch formuliert und erreichbar sind, wenn sie für dich attraktiv und motivierend sind und eine große Bedeutung für dich und deine Gesundheit haben und zuletzt, wenn sie zeitlich begrenzt sind.Dieses Vorgehen stärkt dein Selbstvertrauen, weil du dir realistische Ziele setzt, die du mit deinen Ressourcen auch erreichen kannst. Du vermeidest so, dich selbst zu überfordern und in Hilflosigkeit und Resignation zu verfallen. All das sind Kompetenzen, die du auch an dein Kind weitergeben kannst und von denen es in seinem späteren Leben sehr profitieren kann.
Mama Care Impuls #6
Wähle also noch einmal 1-2 Lebensbereiche aus Tipp #5 aus und notiere dir ein großes SMARTES Ziel, das du z.B. in 1 Jahr erreichen möchtest. Achte darauf, dass dieses Ziel wirklich SMART ist, also die obigen Kriterien erfüllt.Im zweiten Schritt teilst du dieses SMARTE Ziel dann in 3 Zwischenziele auf: das sind die Ziele, die du dann innerhalb eines Monats, einer Woche oder eines Tages erreichen möchtest.Ich hoffe sehr, dass dir diese 6 Tipps Mut machen konnten, mit deiner Mama Care zu starten und deine eigene Gesundheit aktiv in die Hand zu nehmen!
Das Mama Care Journal – deine kostenlose Starthilfe für deine Mama Care
Um dir deinen Einstieg in deine individuelle Mama Care zu erleichtern, kannst du mit meinem gratis Mama Care Journal starten.Hier kannst du dir dein Mama Care Journal herunterladen und mehr darüber erfahren, warum du ein Mama Care Journal nutzen solltest und wie du es am besten nutzen kannst: https://drmiriamhaerlein.com/mamacarejournal/
Mama Care Take Home Message: Investiere in deine Gesundheit!
Du investierst täglich so viel in das Wohlbefinden deiner Familie –investiere auch in dich selbst!Deine Gesundheit ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung deiner Kinder!Erlaube dir, aufzutanken und Körper & Geist zu stärken und belohne dich endlich für deinen täglichen Einsatz!Lass uns gemeinsam einfach gesund Mama sein und unbeschwert mit unseren Kindern wachsen!Schreibe mir gern, wenn du Fragen zum Thema Mama Care hast!Deine Miriam
Ps: Du musst es nicht alleine schaffen!Das Mama Care for Mind & Body Online Programm
Hast du es bisher trotz guter Vorsätze und Bemühungen nicht geschafft, auf deine Bedürfnisse im Mama-Alltag zu achten?Gelingt es dir einfach nicht deinen Körper und deinen Geist zu nähren und regelmäßig kleine Auszeiten in deinen Alltag zu integrieren?Weißt du einfach nicht, wie du damit beginnen kannst, ein gesünderes und ausgeglichenes Leben als Mama zu führen?Dann lasse dich dabei unterstützen, deine individuelle Mama Care zu finden und langfristig in deinen Alltag zu integrieren. Das bietet dir mein einzigartiges Online Programm “Mama Care for Mind & Body“.“Mama Care for Mind & Body“ ist ein aus 9 Modulen bestehendes Online -Training in ganzheitlichem Gesundheits- & Stressmanagement für Mamas, das auf den Grundlagen der Mind-Body Medizin und des Yoga beruht.
Das Stillen wird in der Schwangerschaft oft wenig bis gar nicht thematisiert. Viele Mamas machen sich kaum Gedanken darüber. Während sie sich mit der Geburt sehr intensiv auseinander setzen, denken sie nur wenig über das Stillen nach. Doch auch in Bezug auf das Stillen gibt es einiges, was du schon in der Schwangerschaft wissen solltest. Es würde die Stillzeit vieler Mamas zumindest deutlich entspannen. In diesem Artikel gehe ich genau auf diese Aspekte ein.
Vor der Geburt meiner Kinder hätte ich das selbst gerne gewusst und sehe als Stillberaterin immer wieder Mamas, denen das sicherlich ebenfalls gut getan hätte.
1. Stillen ist mehr als nur Intuition
Manchmal wird gesagt, dass das Stillen dann schon funktionieren würde. Schließlich hat die Menschheit nur überleben können, weil es das Stillen gibt. Natürlich konnten frühere Generationen nur durch das Stillen ihre Babys ernähren und es musste zwangsläufig funktionieren. Wo das Stillen nicht funktionierte, musste entweder eine andere Frau das Baby stillen und ernähren oder es hatte schlicht keine Überlebenschance. Dabei gab es jedoch noch ein anderes Verständnis und andere Vorbilder beim Stillen.
Heutzutage ist es gar nicht so selten, dass wir vor der Geburt unseres eigenen Babys noch nie ein stillendes Baby gesehen haben. Wir haben somit keine Gelegenheit gehabt, am Vorbild zu lernen. Wir sehen nicht an anderen Mamas, wie das Anlegen in der Praxis funktioniert und was bei Schwierigkeiten gemacht werden kann. Stillen ist viel mehr als nur Intuition.
Ja, viele Prozesse und Grundvoraussetzungen dafür sind in uns angelegt. Bereits in der Schwangerschaft verändert sich das Drüsengewebe. Durch die veränderte hormonelle Situation wird bereits nach der ersten Schwangerschaftshälfte Milch produziert. Alles im Körper ist darauf ausgelegt, das Baby nach der Geburt an der Brust zu stillen. Doch durch fehlendes Wissen, Mythen und Unsicherheiten kommt es nicht selten zu Schwierigkeiten.
2. Stillvorbereitung ist sinnvoll
Damit komme ich zu meinem nächsten Punkt. Da wir meistens so wenig über das Stillen wissen, weil wir es einfach kaum sehen, ist es sinnvoll, bereits im Vorfeld einige Grundlagen zu kennen. Es ist sinnvoll schon vor der Geburt zu wissen, in welchen Positionen du dein Baby anlegen kannst und worauf du dabei konkret achten solltest. Es kann helfen, wenn du schon vorher weißt, was zu tun ist, wenn du wunde Brustwarzen bekommst oder einen Milchstau hast. Ebenso ist es gut zu wissen, was du bei zu viel oder zu wenig Milch tun kannst und ob beziehungsweise welche Hilfsmittel wirklich sinnvoll sind.
In meinem Onlinekurs Still Basics erfährst du all das und noch einiges mehr. Auch einige Stillberaterinnen bieten gezielt Stillvorbereitungskurse an.
3. Es ist nicht alles wahr, was du über das Stillen hörst
Rund um das Stillen gibt es so viele Mythen, Ammenmärchen und falsche Behauptungen. Diese können sehr verunsichern oder gar Angst machen. Vieles, was früher gesagt wurde, wurde mittlerweile widerlegt. In Wirklichkeit ist das Stillen viel undogmatischer, als es zeitweise vermittelt wurde. Dein Baby muss nicht zu bestimmten Zeit gefüttert werden, es braucht keinen bestimmten Abstand zur vorherigen Mahlzeit. Außerdem musst du auch nicht auf Kohl oder Zitrusfrüchte verzichten, um hier nur mit einigen Mythen aufzuräumen.
Es macht also immer Sinn, solche Behauptungen einmal zu überprüfen und zu schauen, was wirklich dahinter steckt. Viele weitere dieser Ammenmärchen zum Stillen habe ich in dem Artikel „Stillen–34 Mythen und Ammenmärchen“ auf meinem Blog beschrieben.
4. Stillen ist nicht Verwöhnen
Ein weiteres dieser Mythen ist übrigens, dass das Stillen dein Baby verwöhnt. Das höre ich immer wieder in den verschiedensten Zusammenhängen. Das Baby dürfe nicht an der Brust einschlafen, sonst schläft es gar nicht mehr ohne Stillen; Das Baby müsse auch zwischendurch mal schreien, damit es sieht, dass nicht alle gleich springen …
Die Angst vor dem Verwöhnen ist groß. Dabei ist es physiologisch gar nicht möglich, dass du dein Baby mit dem Stillen verwöhnst. Du befriedigst damit seine Bedürfnisse, was für die weitere Entwicklung deines Kindes sehr wichtig ist.
5. Clusterfeeding ist normal
Es gibt immer wieder Phasen, in denen Babys gefühlt stundenlang (oder vielleicht sind es wirklich Stunden) an der Brust hängen. Sie lassen sich kaum anderweitig beruhigen. Solche Phasen nennen sich Clusterfeeding. Typisch ist das Clustern in den Abendstunden oder in einem Entwicklungsschub.
Es geht dabei weniger um die Nahrung beim Stillen, als um die Nähe, Sicherheit und gerade am Anfang auch um die Befriedigung des Saugbedürfnisses. Diese Phasen sind ganz normal.
Allein das Wissen darum kann deutlich entlasten. Wenn dein Baby viel stillen möchte, bedeutet das nicht, dass du zu wenig Milch hast und es nicht satt wird. Zumindest nicht zwangsläufig. Es genießt deine Nähe, kann beim Stillen viel besser zur Ruhe kommen und aufgenommene Reize in Ruhe verarbeiten.
6. Suche dir Unterstützung
Wenn es zu Problemen beim Stillen kommt, ist es nützlich, zu wissen, wo du Hilfe bekommen kannst. Das kann ganz vielfältig sein – bei deiner Hebamme oder einer Stillberaterin.
Vielleicht brauchst du einfach jemanden, der dir zuhört und dich in den Arm nimmt. Neben, hoffentlich vielen, schönen Momenten kann es immer auch mal Momente geben, in denen das Stillen nervt oder anstrengend ist. Oder du hast größere Stillprobleme, die du nicht allein bewältigen kannst. Dann ist es wirklich wichtig, dass du die professionelle Unterstützung bekommst, die du brauchst.
Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten. Es ist vielmehr ein Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge.
Es gibt sicherlich noch eine Reihe weiteres Still-Wissen, welche vor der Geburt bereits lohnenswert wäre. Vieles davon ist auch individuell und geknüpft an eigene Vorerfahrungen. Die meiner Meinung nach wichtigsten Aspekte habe ich dir hier jedoch vorgestellt und hoffe, dass sie für dich interessant waren.
Falls du Fragen zum Stillen hast oder Unterstützung benötigst, kannst du dich gerne bei mir melden! Mehr über mich und meine Arbeit findest du auf meiner Website natalieclauss.de.
Wann hast du das letzte Mal jemanden um Hilfe gebeten? Hat es sich gut angefühlt?
Vielen fällt es sehr schwer, jemanden um einen Gefallen zu bitten.
Man hat das Gefühl, sich damit schwach und verletztlich, unperfekt zu zeigen. Vielleicht denkt das Gegenüber dann schlecht über uns. Oder vielleicht möchtest du niemandem etwas schuldig sein? Warst schon immer ein Einzelkämpfer?
Denkst du „Wieso kriege ich denn bitteschön nicht alles alleine hin, wenn es scheinbar alle anderen schaffen?“
Das ist aber gar nicht der Fall!
Wir sind alle nicht perfekt
Kennst du eine Mutter, die alles unter einen Hut bekommt – die liebevolle Mutter, aufmerksame Ehefrau/Freundin, fürsorgliche Hausfrau, Powerfrau im Job, sich regelmäßig bei Freunden meldet UND natürlich noch Selbstfürsorge, Sport, Zeit für Entspannung unterbringt – und dabei nicht ausbrennt?
Ich finde, dass wir das nicht leisten müssen. Dass wir zeigen dürfen, dass dies ein unrealistisches Erwartungsbild der Gesellschaft ist und niemanden glücklich machen kann. Dass wenn man versucht, auf einem dieser Felder zu glänzen, ein anderer Bereich zeitweise zurückstecken muss.
Wäre es nicht wunderbar, wenn wir uns alle ehrlich und authentisch zeigen könnten, damit dieser Druck langsam nachlässt?
Hol dir Entlastung, wenn du sie gebrauchen kannst! Sei es eine Haushaltshilfe, ein Babysitter, Freunde, die mal mit deinen Kindern spielen, während du die Füße hochlegst.
Aber wie fragst du um Hilfe?
Wenn du darin noch nicht geübt bist, dann fang am besten klein an und überlege einmal, ob du lieber eine gute Freundin fragen oder professionelle, bezahlte Hilfe in Anspruch nehmen würdest, das ist je nach Person ganz unterschiedlich.
Mir fällt es leichter, bezahlte Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil ich dort weiß, dass mein Gegenüber eine konkrete Gegenleistung erhält. Vielleicht hat dir in der Vergangenheit jemand schonmal Hilfe angeboten und du hast sie mit einem Lächeln ausgeschlagen? Komme ruhig nochmal darauf zurück!
Überleg dir im Vorfeld, was du der Person Gutes zurückgeben könntest, wenn du wieder die Kapazitäten und den Kopf dafür frei hast und biete das auch gern gleich mit an.
Ganz konkrete Hilfsanfragen – z.B. „Könntest du nächste Woche 2x für 30 Minuten auf meine Kinder aufpassen?“ werden häufiger angenommen als ein allgemeines „Ich bin total überfordert, könntest du mir helfen?“, weil dein Gegenüber dann viel besser abschätzen kann, was genau wann benötigt wird.
Werde dir außerdem klar, dass die meisten Menschen gerne helfen.
Um Hilfe zu fragen kann man üben, genau so wie das darüber sprechen, dass man eben nicht alles immer perfekt hinbekommt.
Eigentlich hatte ich gehofft, keinen Beitrag mehr über das Corona Virus schreiben zu müssen. Nach meinem Blogpost im März 2020 griff die BILD Zeitung mein Thema auf und widmete uns Corona Eltern sogar einen Aufmacher auf der ersten Seite. Geholfen hat das damals wenig. Nun stehen wir am Beginn eines neuerlichen Lockdowns und ich komme nicht umhin mich zu fragen: Wie sollen wir Eltern das wieder aushalten? Wie geht man mit der permanenten Angst vor Schul- und Kitaschließungen um? Was passiert, wenn die Kinder erneut Zuhause bleiben müssen?
Dabei sind es wahrlich nicht die vier Wochen Verzicht auf einen Restaurantbesuch mit Freunden, die mir Sorge bereiten. Es geht nicht um meinen persönlichen Komfort der durch mangelnde Kinobesuche, ausfallende Kaffeekränzchen oder das fehlende gesellige Glas Wein am Abend beeinträchtigt wird. Um diese Dinge tut es mir leid, allerdings in erster Linie für die Betreiber und Angestellten der entsprechenden Einrichtungen. Ich freue mich darauf, wenn all das wieder möglich sein wird, aber wirklich beeinträchtigen tut es mein Leben nicht.
Was wird, wenn…
Was mir hingegen eine tonnenschwere Last auf den Schultern bereitet ist die Furcht vor dem was kommt. Dabei bin ich wahrlich kein ängstlicher oder pessimistischer Mensch, ganz im Gegenteil. Doch ich merke, dass die drei Monate Lockdown im Frühling des Jahres bei mir Spuren hinterlassen haben. 12 Wochen mit einem Sechstklässler, der auf den Übergang zur Oberschule vorbereitet werden musste. 12 Wochen mit einer Neuntklässlerin, die wenig Enthusiasmus für die Lerninhalte ihres Gymnasiums zeigte. 12 Wochen mit Zwillingen im Kita-Alter, die mit ihrer Energie zwei Tausend Watt Birnen hätten beleuchten können. Und mittendrin ich, die im Auge des Orkans versucht hat zu schreiben, Mama&Co am Laufen zu halten und über der gesamten Situation nicht ganz den Verstand zu verlieren.
Das ist mir im Frühjahr gelungen, und ich glaube auch ganz gut. Aber jetzt, rund fünf Monate später, merke ich, wie dünn meine Nerven eigentlich noch sind und wie wenig Puffer ich für neuerliche Herausforderungen habe. Und das ist es, was mir so zusetzt: Die Angst davor, dass Kitas und Schulen wieder geschlossen werden. Die Sorge um die Bildung meiner großen Kinder, die definitiv in den Wochen des ersten Lockdowns gelitten hat. Die Befürchtung, wieder in die enttäuschten Augen meiner beiden Kleinen zu schauen, wenn erneut all das entfällt, worauf sie sich schon gefreut hatten.
Lockdown light – und dann?
Klar, diese Gefahr ist auch nach diesem „Lockdown Light“ im Dezember nicht gebannt. Sie wird uns so lange begleiten, bis wir effiziente Mittel und Wege gefunden haben, um mit dem Corona Virus zu leben. Doch der neuerliche Lockdown macht mir ganz deutlich bewusst, wie dünn das Eis ist auf dem wir uns bewegen. Wie dicht am Abgrund wir als Eltern tanzen, immer mit einem hängenden Damokles-Schwert über unseren Köpfen. Das kostet Kraft und wir alle hatten in den letzten Monaten wenig Möglichkeiten, unsere Akkus aufzuladen. Wir verwalten den Mangel und nicht selten geht das an unsere persönliche Substanz.
Survival Kit für Eltern
Damit wir Eltern auch die kommenden Wochen in der dunklen Jahreszeit gut überstehen, habe ich einen kleinen Survival Kit erstellt. Kleine Dinge, die uns stärken und uns guttun. Die uns Kraft geben und über düstere Tage hinweghelfen.
Perfektionismus raus, Entspannung rein
Viel zu oft sind wir Mamas streng mit uns selbst. Das Essen muss frisch gekocht sein, die Wohnung blitzblank, die Handyzeit reglementiert und das Fernsehen auf ein Minimum beschränkt. Alles Ansprüche, die ich unter normalen Umständen gut nachvollziehen kann. Nur leider haben wir momentan keine normalen Umstände.
Von daher sollten wir uns und unserer Familie eine kleine Auszeit vom Perfektionismus gönnen. Die Küche steht voller schmutziger Teller? Die stehen später auch noch da. Das Essen kommt aus Frischebeuteln im Tiefkühler? Da sind auch Vitamine drin. Die Handyzeit war schon vor 20 Minuten vorbei? Heute gibt’s eine neue Zeit. Und der Fernseher wird auch mal am Nachmittag eingeschaltet. Nämlich dann, wenn sich alle mit einer Tüte Popcorn davorsetzen und die Zeit bei einem Familienfilm gemeinsam genießen.
Schlafenszeit – Schummeln erlaubt!
Gerade bei kleinen Kindern kehrt doch erst Ruhe ein, wenn die Kids im Bett sind. Die Logik meiner Zwillinge ist folgende: Geschlafen wird, wenn es dunkel ist. Ob das im Sommer 22h bedeutet oder im Winter 19h ist ihnen ziemlich egal. Ihr Biorhythmus gibt ihnen den Takt ihrer Müdigkeit nach einem aufregenden (Kita-)tag vor. Warum sollte Mama sich das nicht mal zunutze machen?
An Tagen, die mich wirklich geschafft haben, bringe ich meine Mädels daher bereits eine halbe bis dreiviertel Stunde früher ins Bett, als das normalerweise der Fall ist. Das Ritual mit Zähneputzen, Vorlesen und Kuscheln bleibt natürlich erhalten. Für die Kinder ändert sich also nichts, für mich allerdings schon. Mir bietet die gewonnene Zeit die Möglichkeit zum Entspannen und Kraft tanken für den nächsten Tag. Eine kleine Schummelei, die Kindern mehr Schlaf und Eltern mehr Ruhe bietet. Win – Win, würde ich sagen ?
Gönn dir!
Wie pflegt mein Sohn so schön zu sagen? Es sind Gönnjamin Wochen! Recht hat er, denn gerade jetzt sollten wir uns mal etwas leisten, wozu wir sonst immer zu geizig sind. Eine schöne Gesichtscreme vielleicht, eine besondere Schokolade oder ein guter Wein für einen entspannten Abend mit dem Partner. In dieser Zeit lohnt es sich, mal ein paar Euro für sich selber draufzulegen.
Dabei geht es nicht um blinden Konsum, denn der wird kein Gefühl der Sorge oder Verunsicherung nehmen. Vielmehr geht es darum, sich nicht selber kurz zu halten und immer als Letzte hintenan zu stellen. Gesichtscreme, ach ja, da geht ja auch die preiswerte. Na klar geht die, aber freuen tuen wir uns mehr an der schönen teureren. Und dafür ist der tägliche Aufpreis dann eben doch gering. Gerade wir als Mütter sparen viel zu oft an uns selbst. Jetzt nicht. Jetzt achten wir auf unsere Bedürfnisse und spendieren uns selber mal etwas Schönes, das uns ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Nicht quieken, du Schweinehund!
Einen großen Schritt und rüber da: Den inneren Schweinehund müssen wir ein Stück weit überwinden, wenn wir geistig und körperlich gesund durch diesen Corona Winter kommen wollen. Sport tut unserem gesamten Organismus gut und dazu kommt noch das Hochgefühl, wenn wir uns wirklich dazu überwunden haben. Eine kleine Jogging-Runde oder ein Spaziergang durch die Landschaft tanken unsere Akkus auf und sorgen für etwas Abstand von Zuhause.
Das ist besonders dann wichtig, wenn im trauten Heim mal wieder alles drunter und drüber geht und ihr euch im Zentrum des familiären Orkans wiederfindet. Da heißt es Abstand gewinnen, um die Dinge danach wieder mit einem kühlen Kopf zu betrachten. Und bestimmt kennt ihr alle dieses wunderbare Gefühl, wenn man nach der Outdoor-Auszeit denkt Mensch, so schwer war das ja gar nicht. Das hat mir richtig gutgetan! Also hoch den Popo und raus mit euch. Eurem inneren Schweinehund könnt ihr ja danach mit eurem Popcorn vor dem Familienfilm wieder gehorchen ?
Das soziale Ich erhalten
Social Distancing, Quarantäne, Besuchsverbote: Corona verlangt uns Menschen als sozialen Wesen so einiges ab. Der Kummer darüber, den Angehörigen im Altersheim nicht besuchen zu dürfen oder seinen vertrauten Freundeskreis vorerst nicht mit mehreren Personen treffen zu können drückt vielen auf die Stimmung. Kein Wunder, denn gerade, wenn die Belastung innerhalb der Familie hoch ist, fehlt hier vielen der soziale Ausgleich. Dennoch sollten wir darauf achten, unsere sozialen Kontakte nicht verebben zu lassen. Weder für uns selbst, noch für unsere Lieben.
Für den einen mögen sich die sozialen Medien zum Aufrechterhalten der Kontakte eignen. Über privat eingestellte Nutzerkonten kann man so sein Leben mit denen teilen, die einem persönlich bekannt, lieb und teuer sind. Alternativ eignen sich WhatsApp, Facetime und ähnliche Dienste zur unkomplizierten und schnellen Kontaktaufnahme. Darüber hinaus sollte man das gute alte Festnetz nicht vergessen. Gerade ältere Freunde oder Angehörige freuen sich darüber, auf diesem Wege mit netten Worten bedacht zu werden. Und wie heißt es so schön: Freude ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.
Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr gesund bleibt und die kommenden Wochen trotz Corona gut übersteht. Gerne könnt ihr mir eure eigenen Survival Tipps in den Kommentaren mitteilen, dann kann ich meine Liste immer wieder ergänzen.