Schlaf, Mama, Schlaf – Wann schläft mein Baby endlich durch und wie gehe ich als Mama mit Schlafmangel um?

Schlaf, Mama, Schlaf – Wann schläft mein Baby endlich durch und wie gehe ich als Mama mit Schlafmangel um?

Müdigkeit beeinträchtigt alles im Leben.

Deine ENERGIE. Deine Stimmung. Deine Motivation. Deine Entscheidungen. Ob du zum Apfel greifst oder zum Schokoriegel. Ob du dein Kind anschreist oder mit einer Engelsgeduld zum 15. Mal die „Warum?“ Frage beantworten kannst.

Ich war selbst betroffen und bezeichnete mich häufig als tiefenerschöpft. Habe sage und schreibe 5 Jahre lang keine einzige Nacht durchgeschlafen, also von Anfang bis Ende meine heißgeliebten 8 Stunden am Stück. Bin in der Zeit gefühlt um 15 Jahre gealtert und habe viel verloren – Energie, gute Laune … und Einiges gewonnen – allen voran graue Haare, einige Falten mehr.

Meine Tochter war eine katastrophale Schläferin und hat mich im 1. Jahr nie länger als 1.5 Stunden am Stück schlafen lassen. Beim 2. Kind MUSS es doch daher besser werden – habe ich nicht nur gehofft, sondern das wurde mir auch von allein Seiten bestätigt. Leider war das auch nicht der Fall und gerade das 1. Jahr war wieder ziemlich katastrophal. Ich habe oft an mir gezweifelt, gefühlte 5 Milliarden verschiedene Tipps ausprobiert (die alle nicht geholfen haben) und kann auch im Nachhinein leider nicht sagen, dass ich die Babyzeit sonderlich genossen habe.

Wann schläft mein Baby endlich durch?

Das ist wohl eine der meistgestellten Fragen frischgebackener Mütter. Dass selbst Kleinkinder teilweise noch nicht durchschlafen, vor allem wenn die Backenzähne durchkommen, sie krank sind, Albträume haben, eine Veränderung im Außen ansteht, hätte ich mir nie vorher träumen lassen. Aber es ist so. Der Mythos, dass Babies mit 6 Monaten durchschlafen sollten, hält sich leider hartnäckig – eine kurze Google-Suche ergibt:

Die meisten Kinder können im Alter von sechs Monaten durchschlafen und brauchen nicht mehr in der Nacht gefüttert oder frühmorgens beschäftigt werden.

Sorry, aber die Realität sieht ganz bestimmt anders aus! Woher dieser Mythos kommt? Der Blutzuckerspiegel bei Babies kann etwa ab dem 6. Monat für mehrere Stunden stabil bleiben, ohne dass sie gestillt/gefüttert werden müssen. Aber das ist schon alles!! Wenn wir an die Menschheitsgeschichte denken, ist es absolut neu (wenige Generationen), dass Babies alleine schlafen (sollen). Ein Menschenbaby wäre nachts alleine in der „echten“ Welt (Natur, Höhle etc.) nicht überlebensfähig. Es würde auskühlen oder gefressen. Und der Luxus, eine Zentralheizung und mehrere Zimmer in der Wohnung zu haben, ist tatsächlich auch noch relativ neu.

Bis vor „Kurzem“ war es also ganz normal, dass Babies mit ihren Eltern oder anderen Erwachsenen mit Körperkontakt geschlafen haben. Bis heute steckt also in unseren Genen:

„Beschützt, gekuschelt und gewärmt schläft es sich sicher und geboren.“

Durchschlafen bedeutet übrigens offiziell, dass ein Baby 6-8 Stunden am Stück schläft und nicht, wie häufig angenommen, 10 oder 12.

Wie schlimm kann so eine Nacht denn überhaupt sein?

Falls jemand sich nicht vorstellen kann, wie fuc**** anstrengend eine Nacht mit Baby oder Baby und Kleinkind sein kann, dann hier bitteschön:

Eine Beispielnacht mit meinem (kranken) Sohn – 9 Monate alt

Versuch, einzuschlafen. 10 Min. später weckt er mich.
29 Min. geschlafen – geweckt
53 Min. geschlafen – geweckt
1 Std. 26 Min. geschlafen – geweckt, gestillt, ca. 18 Min. wach
1 Std. 11 Min. geschlafen – ca. 16 Min. wach
54 Min. geschlafen – geweckt
1 Std. 8 Min. geschlafen – ca. 20 Min. wach
12 Min. Pause – Tochter weint
15 Min. Pause – Tochter weint
3 Min. Pause – Sohn weint
1.5 Min. Pause – Sohn weint
56 Min. geschlafen – geweckt
19 Min. geschlafen – Nacht vorbei.

Was glaubst du, wie man sich nach so einer Nacht fühlt?

Leider waren diese Nächte für mich tatsächlich jahrelang an der Tages(Nacht-)ordnung.

Körperliche und psychische Symptome durch Schlafmangel

Dass man den Alltag stark beeinträchtigt erlebt, muss ich wohl kaum noch erwähnen. Leider gehören aber einige fiese Symptome dazu, die den Schlafmangel begleiten.

Mögliche körperliche Symptome:

  • Müdigkeit (ist klar)
  • Konzentrationsmangel
  • Kopfschmerzen
  • deine Immunabwehr wird geschwächt – du wirst schneller und häufiger krank
  • Heißhunger
  • dein Hormonsystem gerät durcheinander – z. B. reagiert dein Körper weniger sensibel auf das Zusammenspiel von Insulin, Leptin, Ghrelin für Hunger/Appetit und Sättigungssignale
  • Kreislaufprobleme, Schwindel & co.
  • Verlangsamte Reaktionsfähigkeit
  • und so weiter.

Mögliche psychische Symptome: 

  • Gereiztheit
  • Antriebslosigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • erhöhte Sensibilität
  • Schwierigkeit, Entscheidungen zu treffen
  • Angstzustände
  • Depresisonen

Du siehst also, es ist leider gar nicht so ohne, wenn man monate- oder gar jahrelang zu wenig schläft.

Was hilft bei Schlafmangel?

Ganz ehrlich? Bei Schlafmangel hilft eigentlich nur eins: Schlafen! Der Körper gewöhnt sich zwar irgendwie an diese latente Müdigkeit, aber optimal ist das natürlich nicht.

Das Immunsystem leidet, man wird schneller krank, ist einfach fahrig und fühlt sich durchgehend so, als ob man neben sich stehen würde, als ob das Leben in einen komischen Nebel eingehüllt ist.

Du kannst dein Baby nicht dazu zwingen, früh durchzuschlafen. Wenn du das Pech hast und jahrelang solche Nächte hattest, wie sie bei mir an der Tagesordnung waren, kannst du versuchen:

  • Immer (!) mit dem Baby / Kind zusammen schlafen zu gehen. Nutze jede Minute, die das Kind schläft, um auch selbst zu schlafen. Ich weiß, es ist schwer bis unmöglich, die ganzen anderen Dinge erstmal liegen zu lassen, aber ganz ehrlich? Schei** auf Haushalt (und meist auch Sport), wenn du vor Müdigkeit kaum stehen kannst. Die Zeit wird wieder kommen, in der du deine Wohnung blitzblank putzen kannst. Jetzt geht es erstmal ums Überleben. Selbst falls du tagsüber nicht oder kaum schlafen kannst, sind Ruhepausen im Liegen wie Balsam für Körper und Seele
  • Schlafcoaching – es gibt tatsächlich viele kleine Tricks, die je nach Situation und je nach Baby helfen können. Hier kann man so allgemein gar nichts sagen, was bei allen hilft. Daher kann ich dir ein Schlafcoaching, z. B. bei Bianca Niermann oder Trainerinnen, die von ihr ausgebildet wurden, sehr ans Herz legen. Auch bei Victoria von Kingababy findest du wirklich alles rund um den Schlaf deines Babys inkl. Kurse und Beratungen.
  • Versuch ruhig mal die unzähligen Tipps, aber mach dich nicht verrückt. Manchen Kindern hilft Lavendelöl, manchen Babies Fußmassagen und bei manchen hilft es, wenn der Papa das Baby ins Bett bringt (was selten ohne Protest funktioniert). Ich habe auch schon von Babies gehört, die mit Stillkissen um sie herum als Begrenzung oder mit weniger oder mehr Kleidung (also kühler oder wärmer) auf einmal tausendmal besser geschlafen haben. Oder die einfach nur nachts abgehalten werden müssen und dann seelenruhig nochmal stundenlang weiterschlafen. Das kannst du natürlich alles ausprobieren – vielleicht hilft es ja! Aber mach dich nicht verrückt und mach dir dadurch nicht noch mehr Druck, falls das dann alles nicht oder nur zeitweise funktioniert.
  • Noch mehr Unterstützung organisieren – und in der Zeit, in der sich jemand um dein Baby kümmert, ausruhen. Und wenn sich jemand anderes um Baby/Kind und den Haushalt kümmert, kümmerst du dich um die anderen Baustellen, damit du – siehe oben – mit Baby gleichzeitig schlafen kannst. Mach dir den Alltag so einfach wie möglich mit Saugroboter, Drogerie-Bestellungen und Co. Jetzt ist keine Zeit für große Revolutionen, Beach Body und Zero Waste Challenges.

Ich wünsche dir ganz ganz viele gute Nächte!

Weiterführende Links und Beratungsstellen

Berater & Links:

Bianca Niermann

Babyschlafakademie

Kingababy

1001kindernacht – bindungsorientierte Schlafberatung

Podcasts:

#23 – Was Eltern über den Babyschlaf wissen sollten

Die friedliche Geburt – Babyschlaf

Die besten Tipps für Mütter

Die besten Tipps für Mütter

Die besten Tipps für Mütter

Vorab ein kleiner Disclaimer:

Vielleicht weißt du es ja schon – aber oft braucht man gar keine weiteren gutgemeinten Ratschläge, sondern einfach jemanden, der das Gleiche durchgemacht hat oder noch durchmacht.

Dafür empfiehlt Mamas Dorf dir, auf jeden Fall viele gleichgesinnte Mamas zu finden – in Krabbelgruppen, Rückbildungskursen und Mutter Kind Cafés, in Schwimmkursen und BuggyFit, über nebenan.de und auch in unserer Facebook Community und mit der App Momunity.

Nun aber trotzdem zu den gutgemeinten Ratschlägen, die ganz konkret das Leben mit Baby vereinfachen können.

 

Wichtig ist jedoch: DU entscheidest, was zu EUCH passt! Jede Familie (und ganz sicher auch jedes Baby) ist einzigartig. Wenn sich z.B. Stillen oder Abstillen nicht gut anfühlt, dann TU ES NICHT! Höre auf deine Intuition, besprich es mit deinem Partner, probier es einfach aus.

Das gilt auch für alle nachfolgenden Tipps, die ich nicht nur aus meinem Leben gesammelt, sondern auch durch Umfragen unter vielen Müttern zusammengetragen habe:

    Was sind denn überhaupt die größten Schwierigkeiten?

    • Schlafmangel
    • Keine Zeit für sich
    • Die Partnerschaft muss sich neu finden
    • Stillen kann z.B. schwierig oder schmerzhaft sein
    • Keine Kontakte mit Frauen in der gleichen Situation
    • Verarbeitung von Geburtstrauma/Kaiserschnitt
    • Überfordert mit der neuen Rolle als Hausfrau und Mutter
    • Den neuen Körper erst einmal akzeptieren
    • Einsamkeit, gerade wenn man im Freundeskreis kaum andere Eltern hat, das Baby viel schreit oder man gesundheitlich noch nicht viel unternehmen kann
    • Schreibaby / High Need Baby (nach Dr. Sears)
    • Sorgen wegen der Arbeit, evtl. finanzielle Sorgen, Kita, …

    Kurz & Knackig – die besten Alltagstipps:

    • Tragetuch / Tragehilfe nutzen. Ich lege dir unbedingt eine Trageberatung ans Herz, um in dem Dschungel der Möglichkeiten die Richtige zu finden. Für den Anfang kann ich dir die marsupi uneingeschränkt empfehlen (ok, der Klettverschluss weckt so manches schlafende Baby auf, aber sie ist wirklich leicht anzulegen und bis ca. 6 Kilo Babygewicht absolut ausreichend). Danach habe ich die STOKKE Limas Plus genutzt, die unglaublich bequem ist und sehr einfach anzulegen, aber mit Tragetuchstoff
    • Familienbett (wenn es zu euch passt). War für uns dann beim Stillen sogar noch einfacher als das babybay Beistellbett*. Das babybay war aber super, um Getränke, Handy und leergegessene Teller drauf abzustellen. 🙂
    • Federwiege (z.B Nonomo oder BabyJoJo*), gerade wenn ihr ein unruhiges Kind habt, das besser in Bewegung einschläft. Da Federwiegen mit Motor echt nicht günstig sind (mehrere hundert Euro in der Anschaffung), könnt ihr euch auch die Swing2Sleep ausleihen. Sie hat uns echt ein Stück Lebensqualität zurückgegeben, da sich mein Sohn ansonsten anfangs gar nicht ablegen ließ, darin aber „wie ein Baby“ geschlafen hat.
    • Kümmere dich um dich – Ernährung, Schlaf (!) und sorge auch für Spaß, nimm dir Zeit für ein Herzensprojekt. Tagsüber Lieblingsmusik hören wirkt auch oft Wunder.
    • Such dir Hilfe – Oma, Babysitter, Wellcome etc. damit du wenigstens einmal die Woche eine kleine Auszeit zum Durchatmen hast. Bei Schwierigkeiten und Fragen zögere auch nicht, Hilfs- und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Ohne die Stillberatung und emotionelle erste Hilfe hätte ich das erste Jahr nicht überstanden.
    • Triff dich mit Freunden & Gleichgesinnten zum Austausch (das Baby lässt sich hierbei mitnehmen. Am besten geht ihr spazieren oder an Orte, an denen es überhaupt nichts macht, wenn das Baby schreit, sonst stresst dich das noch zusätzlich). Es gibt z.B. tolle Elterncafés, in denen du dich bei Kaffee und Kuchen auch mal ausheulen und verstanden fühlen kannst. Vielleicht tun dir auch Babykurse gut (Pekip, Babyschwimmen), um etwas Abwechslung zu haben und andere Mütter kennenzulernen.
    • Richte es unbedingt irgendwie ein, dass du täglich mind. eine halbe Stunde Zeit nur für dich hast.
      Lass dir ggf. vom Partner helfen oder nimm dir die Zeit, wenn dein Kind schläft. Gehe heiß duschen, iss in Ruhe, meditiere, tu was dir gut tut und hilft, zu entspannen und Kraft zu tanken.
    • LESEN! Gute Bücher (siehe Buchtipps), bestärkende Blogs (Verflixter Alltag, das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn, … ) & Forenbeiträge lesen (aber bloß nicht übertreiben mit Googlen! Es kann aber gut tun zu wissen, dass man nicht alleine ist)
    • Bewegung. Hilft. Immer. BuggyFit ist z.B. eine nette Möglichkeit, dies auch mit Kind zu machen. Viele Fitnesscenter bieten auch kostenlose Babybetreuung an. Und gehe viel Spazieren. Es tut dir gesundheitlich gut, sorgt für ein besseres Körpergefühl und dein Baby ist auch mal an der frischen Luft!
    • Kontrolle abgeben. Dein Partner geht anders mit dem Baby um als du. Und das ist völlig ok! Lass ihn und verschwende keine Energie darauf, ihm zeigen zu wollen, wie du es gerne hättest. Er wird seinen Weg finden und der Weg darf anders sein als deiner. Wo wir auch beim nächsten Punkt wären:
    • Unterstützung des Partners. Wenn es irgendwie möglich ist, binde deinen Partner unbedingt mit ein. Die Umstellung von keinem zu einem Kind ist einfach riesengroß und das Baby bleibt nicht immer ein Baby, also kann ich gerade für die Anfangszeit empfehlen, dass dein Partner viel hilft, auch das Baby abnimmt und spazieren geht, im Haushalt hilft, einkauft, dir Frühstück ans Bett bringt, … Dein Partner mag einen 8, 9 oder 10 Stunden Arbeitstag haben. Du hast allerdings einen 14 Stunden Tag (naja, je nach Schlaf des Babys) plus durchgängige Nachtschichten. Ohne Wochenende. Ohne Urlaub.
    • Haushalt reduzieren. Auch wenn es schwer fällt hilft es sehr, hier einfach mal fünf gerade sein zu lassen und den Haushalt für einige Zeit ganz unperfekt zu akzeptieren. Am Ende der zweiten Schwangerschaft, als ich es einfach nicht mehr geschafft habe nach jeder Mahlzeit meiner Tochter unter dem Küchentisch zu saugen, haben wir uns den Saug-Wisch Roboter von Roborock* angeschafft. Ich habe sowas ja jahrelang belächelt, aber es war definitiv eine der besten Investitionen des Jahrzehnts! Er macht zwar nicht alle Ecken perfekt sauber, aber man räumt mal kurz den Boden einigermaßen frei und die ganze Wohnung wird per App ziemlich gut gesaugt und gewischt – echt genial! (Und mein Mann startet das Teil sogar gerne, weil es eben ganz fancy per App geht).
    • Bereite dich aufs Stillen vor. Stillen ist wunderbar, wenn es klappt, aber es kann zu Schwierigkeiten kommen (Milchstau, Milchbläschen, Brustentzündung, Brustverweigerung, Saugverwirrung, etc.). Es lohnt sich also, sich wirklich gut darauf vorzubereiten (La Leche Liga bietet kostenlose Stillinformationen) und eine Stillberatung zu kontaktieren bei Problemen. Vieles weiß man leider heutzutage nicht mehr “einfach so”, weil Schwierigkeiten beim Stillen selten Gesprächsthema sind. Mir hat ein Stillseminar in der Schwangerschaft sehr gut geholfen.
    • Sei unperfekt. Es ist okay, nicht alles richtig zu machen. Du ruinierst nicht das Urvertrauen deines Babys, wenn du nicht bei jedem Pieps SOFORT reagierst.
    • Schreien ist nicht automatisch schlimm. Auch wenn das Schreien anfangs sehr schwer auszuhalten ist – manchmal kannst du nicht mehr tun als dein Baby einfach im Arm zu halten und schreien zu lassen (wenn du Dinge wie Hunger, Windel, Kalt etc. ausgeschlossen hast). Wir hatten wochenlange Phasen, in denen meine Tochter z.B. vor jedem Schlafen 20-30 Minuten geschrien hat und wirklich nichts geholfen hat, teilweise regulieren sich Babies durch das Schreien. Versuche, tief durchzuatmen und steck dir ggf. Kopfhörer mit Musik in die Ohren, während du dein Baby hälst. Wenn es nicht mehr geht und dein Baby nicht abgeben kannst, lege es geschützt ab und verlasse den Raum, um kurz runterzukommen, bevor du dich weiter kümmerst. Manchmal ist das das einzige, was noch geht.
    • Es muss sich nicht alles immer um dein Baby drehen – dein Kind kann euer Leben auch mal mitleben, statt es komplett zu bestimmen. Es ist okay, wenn du auch versuchst, dem Alltag ein wenig nachzugehen, Haushalt zu machen, einfach mal zu Hause zu entspannen statt von Spielplatz zu Babycafé zu rennen und zu Hause die ganze Zeit dein Baby zu bespaßen. Pack das Baby in die Trage und zieh dein Ding durch!
    • Entdecke die Langsamkeit. Es ist wirklich okay, den Tag im Schlafanzug zu verbringen. Nimm dir so viel oder wenig vor, dass du es gut bewältigen kannst. SLOW life.
    • Überfordere dich nicht. Lass Familienfeiern & Co. sein, wenn du dich noch nicht dazu bereit fühlst. Die ganzen “gutgemeinten” Ratschläge, Meinungen und Kommentare der Verwandtschaft können nochmal ganz anders fordern als es von Freunden der Fall sein kann.
    • Und zu guter Letzt:  Finde einen Weg für euch, unabhängig davon, was dir andere sagen und raten. Mach dich z.B. nicht fertig, wenn es mit dem Stillen nicht klappt. Das Baby überlebt ja heutzutage auch zum Glück prima mit der Flasche. Ratschläge sind oft gut gemeint, aber du musst sie dir trotzdem nicht zu Herzen nehmen. Du wirst merken, was für euch am besten passt!

     Tipps fürs Wochenbett:

    • Höre mehr auf dein Bauchgefühl und weniger auf die Meinungen um dich herum
    • Wenig(er) Besuch
    • Viel viel viel mehr Entspannung und Ruhe! Gönn dir das wirklich!
    • Lass dir von deinem Partner so viel wie möglich helfen
    • Du kannst dir auch Essen speziell fürs Wochenbett liefern lassen, um viel Zeit und Energie zu sparen. Es ist nicht ganz günstig (aber absolut sein Geld wert), aber wenn du es dir leisten kannst, dann tu es 🙂 
      Schau dafür mal bei Mother’s Finest (aus München) oder Mama Muun (aus Berlin) vorbei. 

    Was hätten viele Mamas im Nachhinein anders gemacht?

    • Weniger auf Schlafzeiten tagsüber geachtet. Wenn das Baby schläft dann schläft es
    • Die ersten zwei Monate auch schon viel Zeit draußen verbringen
    • Gönn dir wirklich eine Auszeit im Wochenbett
    • Auch mal Brei aus dem Glas füttern statt immer selber kochen. Goodbye Perfektionismus!

    Welche Tipps geben dir erfahrene Mamas auf den Weg?

    • Bleibe ruhig und entspannt, dein Baby wird überleben (auch wenn es mal weint).
    • Vertraue dir, vergleiche dich nicht mit anderen Mamas und mach dein Ding!
    • Triff dich mit Gleichgesinnten
    • Zeit für dich ist sehr wichtig!
    • Babykurse sind nicht für jeden etwas – gehe nur hin, wenn du dich dafür bereit fühlst.
    • Unterschätze die Fähigkeiten deines Partners nicht!
    • Das A und O: Akzeptanz! Alles kommt von alleine und alles wird besser (gerade in Bezug auf schlimme Nächte oder anfängliche Schreimonate), aber die aktuelle Situation muss so akzeptiert werden, wie sie ist.
    • Beschäftige dich auch mal mit ganz anderen Dingen, wenn dein Baby schläft. Mitschlafen ist natürlich noch besser, aber wenn du keinen extra Schlaf mehr brauchst guck eine schöne Serie, lies ein Buch. Nicht gleich googeln “Warum … mein Baby … ?” 
    • Nehmt am Anfang ein paar Monate gemeinsam Elternzeit, wenn das irgendwie möglich ist.
    • Du darfst das ganze Abenteuer “Baby” auch mal doof finden und dich auch mal ohne schlechtes Gewissen zurücksehnen in die Zeit vor dem Baby (Freiheit, genug Schlaf & Zeit für sich vermisst man halt auch)
    • Genieße den neuen, langsameren Rhythmus deines Lebens mit Baby.

    Meine Lieblingssätze:

    • Es ist, wie es ist.
    • Du bist nicht allein.
    • Es bleibt nicht immer so, es wird besser.
    • Sie werden so schnell groß.

    Eines meiner Lieblingsbilder kommt hier am Ende ein wenig spät (und unpassend, wenn man “wirkliche” Ratschläge sucht), aber es darf einfach nicht fehlen. Irgendwie fasst es doch alles nochmal zusammen. Du wirst deinen Weg finden!

    „If you want to change the world,

    go home and love your family“

    Mutter Theresa.

    Videos zum Babyschlaf

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    Babyschlaf – Interview mit Nicola Schmidt

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    Warum Babys anders schlafen als Erwachsene

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    Wie Babys einschlafen

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    Goodbye Mental Load – Was Frauen tun können für mehr Gleichberechtigung und Wertschätzung

    Goodbye Mental Load – Was Frauen tun können für mehr Gleichberechtigung und Wertschätzung

    Wenn es dir im Alltag mit Kindern so ähnlich wie mir geht, bist du vermutlich auch häufig bis immer ziemlich erschöpft. Einen großen Teil deiner täglichen Erschöpfung kannst du vermutlich dem nie aufhörenden Gedankenkarussell zuschreiben, welches dich immerzu daran erinnert, was du noch als nächstes tun musst. Ein berühmter Comic von Emma (einer französischen Zeichnerin, die sich unter anderem für Feminismus einsetzt) beschreibt treffend die Lage, in der sich viele Frauen, insbesondere Mütter, täglich befinden. Für diese unsichtbare und belastende Arbeit hat sich der Begriff Mental Load, also quasi gedankliche Belastung, etabliert. Hierbei gibt es drei kritische Punkte:

    1. Die Arbeit ist neverending – sie hört einfach nie auf. Es werden allein für die Kinder immer mal wieder neue Kontrollarzttermine und neue Kleidung nötig. Es fallen immer wieder Geburtstage an. Und wenn dein Kind zu einem Verein oder sonstigem Hobby gebracht werden möchte, zieht das wieder eine Reihe an Aufgaben nach sich.
    2. Die Arbeit ist unsichtbar. Und wird damit häufig nicht einmal wertgeschätzt. Viele Partner verstehen gar nicht, worüber man sich beklagt, wovon man abends so erschöpft ist (abgesehen davon, dass es ein Vollzeitjob ist, sich um die Bedürfnisse eines oder gar mehrerer Kinder zu kümmern). Auch dir selbst kommt es vermutlich häufig am Abend so vor, als hättest du gefühlt wieder nichts geschafft, obwohl du den ganzen Tag nur gerannt bist.
    3. Die Arbeit ist teilweise belastend. Weil es eben oftmals vieles zu bedenken gibt, du dich an so viel erinnern musst. Oder es schnell aufschreiben musst, bevor das Kind schreit. Zusätzlich zu den ganzen alltäglichen Aufgaben, die sowieso anstehen, gibt es auch regelmäßig wiederkehrende Aufgaben, und sei es nur das Blumen gießen, neue Müllbeutel besorgen, wenn die alten leer sind, die Klopapier Rollen nachfüllen. Alles Kleinigkeiten, oder? Nicht der Rede wert? In der Summe ergibt sich hier aber doch ein gewaltiger Berg an Dingen, die dich einfach mental belasten, wenn du daran denken und dich darum (alleine) kümmern musst.

    Mir ist bei einer Übung – dem bewussten Beobachten meiner Gedanken – aufgefallen, dass wirklich ständig Gedanken aufkommen wie „Ohhh, daran muss ich noch unbedingt denken“ oder „Das muss ich gleich noch unbedingt erledigen“. Eigentlich könnte ich beim Spielen mit meinen Kindern jede Minute das Handy in die Hand nehmen, um mir schnell noch was zu notieren, bevor ich es wieder vergesse. Und auf dem Weg in die Küche, um meiner Tochter etwas zu trinken zu holen, fallen mir die dreckigen Socken auf dem Flurboden auf, die Teller, die sich auf der Spülmaschine stapeln, und der Zettel am Kühlschrank mit dem Müllabfuhrtermin morgen – irgendjemand musste zumindest meinen Mann daran erinnern, die Mülltonnen an die Straßen zu schieben.Wege finden, um uns von dieser unsichtbaren Last zu befreien und ein erfülltes und ausgewogenes Familienleben zu führen.

    Auswirkungen des Mental Load:

    1. Stress und Überlastung: Die ständige Verantwortung für die Organisation des Familienlebens kann zu chronischem Stress und Überlastung führen.
    2. Beziehungsprobleme: Wenn einer Partner einen Großteil des Mental Loads trägt, kann dies zu Spannungen und Konflikten in der Partnerschaft führen.
    3. Mentale Erschöpfung: Die fortwährende Belastung durch den Mental Load kann zu mentaler Erschöpfung führen und das Wohlbefinden beeinträchtigen.
    4. Fehlende Selbstfürsorge: Eltern, die stark belastet sind, vernachlässigen oft ihre eigenen Bedürfnisse und nehmen sich nicht genügend Zeit für Selbstfürsorge.

    Schritte zum Ausbrechen aus dem Mental Load:

    1. In einem ersten Schritt: Bewusstmachen. Dir selbst, und natürlich auch deinem Partner. Schreibe dir z.B. eine Woche lang auf, was du alles tust, organisierst, an was du denken musst, was noch ansteht. Einfach so untereinander auf einen Zettel, dann hast du es mal schwarz auf weiß vor dir.
    2. In einem zweiten Schritt: Aufgabenverteilung zusammen anschauen. Was ist wirklich wirklich wirklich notwendig. Was musst du unbedingt selbst machen. Was kann dein Partner machen. Was kann ggf. eine externe Hilfe übernehmen. Dazu gehört auch: Delegieren und Priorisieren: Lerne, Aufgaben zu delegieren und Prioritäten zu setzen. Nicht alles muss perfekt sein, und es ist in Ordnung, Hilfe von anderen anzunehmen, sei es vom Partner, Familienmitgliedern oder sogar professionellen Dienstleistern.
    3. In einem dritten Schritt: Loslassen (üben). Versuche, die Aufgaben, die du abgegeben hast, auch wirklich abzugeben. Was außerdem helfen kann:
    4. Effiziente Organisationssysteme: Implementiere effiziente Organisationssysteme, seien es digitale Kalender, Einkaufslisten-Apps oder gemeinsame To-Do-Listen mit dem Partner. Automatisiere wiederholende Aufgaben so weit es möglich ist, um Zeit und Energie zu sparen.
    5. Selbstfürsorge priorisieren: Nimm dir bewusst Zeit für Selbstfürsorge und Selbstpflege. Setze Grenzen und mach regelmäßige (wirkliche! Handyfreie!) Pausen, um sich zu entspannen und aufzutanken.
    6. Partnerschaft stärken: Arbeitet an euch als Team. Kommuniziere offen, unterstützt euch gegenseitig und teilt die Verantwortung für Hausarbeit und Kindererziehung. Das geht vielleicht nicht von heute auf morgen, aber es muss Priorität haben.
    7. Unterstützung suchen: Zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es durch eine Therapie, Coaching oder Unterstützung von Freunden und Familienmitgliedern.

    Mental Load Test

    Die Initiative Equal Care Day hat einen Mental Load Test herausgebracht, den du zusammen mit deinem Partner durchführen kannst -> Zum Test als PDF.

    Mental Load Aufgabenliste

    Es gibt eine großartige Excel-Liste, eine „Steuerboard-Liste“ gegen Mental Load. Wenn du dich bei Laura Fröhlich hier in den Newsletter einträgst, bekommst du diese umfassende Liste per Mail zugeschickt – es ist dort schon alles Mögliche voreingetragen an Augaben, die im Alltag so anfallen, wie viel Zeit sie in der Regel in Anspruch nehmen, wie häufig sie ausgeführt werden müssen. Du kannst die Aufgaben dann schön verteilen und Verantwortliche eintragen. Und vor allem: Den Mental Load erst einmal sichtbar machen!

    Kleiner Auszug aus der großartigen Steuerboard-Liste:

    Fazit:

    Der Mental Load ist eine unsichtbare Last, die viele von uns belastet und unseren Alltag beeinflusst. Es ist wichtig, sich dieser Belastung bewusst zu werden und Schritte zu unternehmen, um sie zu reduzieren und ein ausgewogeneres Leben zu führen. Durch bewusste Kommunikation, Delegierung, Selbstfürsorge und Unterstützung können wir aus dem belastenden Kreislauf ausbrechen und mehr Freude und Leichtigkeit in unserem Familienleben finden.

    Wie sieht es bei dir und deinem Partner aus? Wie regelt ihr die Aufgabenverteilung? Hast du noch weitere Tipps , die dir geholfen haben, nicht mehr an alles denken zu müssen? Schreib mir deine Erfahrungen gern in die Kommentare!

    Mental Load Buchtipps & Weitere Links

    Im Interview mit Patricia Cammarata erfährst du noch mehr über Mental Load.

    High Need Baby – Anzeichen & Was kann ich tun?

    High Need Baby – Anzeichen & Was kann ich tun?

    Es gab nicht nur einen Grund, warum mein erstes Babyjahr mit das härteste Jahr meines Lebens war (worauf ich hier auch eingehe). Aber ein Hauptgrund war auf jeden Fall dieser: Meine Tochter war ein High Need Baby.

    Vielleicht hast du diesen Begriff schonmal gehört und fragst dich, ob das auf dich auch zutreffen könnte? Oder du hast noch nie davon gehört und möchtest wissen, was das überhaupt ist und ob du deswegen vielleicht so erschöpft bist? Ob mit deinem Baby vielleicht doch alles stimmt, es aber einfach etwas anders ist?

    Was ist ein „High Need Baby“?

    Ein „High Need Baby“ ist ein Begriff, der von Dr. William Sears geprägt wurde, um Babys zu beschreiben, die intensivere Bedürfnisse haben als andere. Diese Babys sind oft anspruchsvoller in Bezug auf Schlaf, Nahrungsaufnahme, Nähe und Stimulation.

    In diesem Blogartikel beschreibe ich:

    • Die Merkmale von High Need Babies
    • Woher der Begriff High Need Baby stammt
    • Was der Unterschied ist zwischen High Need Baby und Schreibaby
    • Was man tun kann, wenn man ein High Need Baby hat.

    Merkmale eines „High Need Babys“:

    1. Intensive Bedürfnisse: Hochbedürfnis-Babys benötigen oft mehr Aufmerksamkeit und Interaktion. Vielleicht kennst du sie auch? Die Babys, die in der Krabbelgruppe zufrieden herumliegen und einfach nur durch die Gegend schauen? Und dein Baby ist sofort unzufrieden, wenn es nicht von dir unterhalten wird?
    2. Temperamentvoll: Sie können oft schnell reizbar sein und sich schwer beruhigen lassen.
    3. Hohe Sensibilität: Diese Babys können auf Reize wie Geräusche, Licht und Berührungen empfindlicher reagieren.
    4. Starker Bindungswunsch: Hochbedürfnis-Babys sehnen sich oft nach Nähe und Sicherheit und zeigen eine starke Bindung zu ihren Eltern. Oft sind es klassische „Tragebabys“, die sich einfach nicht ablegen lassen.

    Aus meiner Erfahrung kann ich auch dazu fügen, dass meine Tochter sehr unruhig schlief und im 1. Jahr oft alle 45 – 90 Minuten aufgewacht ist. Außerdem wollte sie eigentlich immer stillen.

    Woher stammt der Begriff „High Need Baby“ überhaupt?

    Der Begriff „High Need Baby“ (high = hoch, need = Bedürfnis) stammt von Dr. William Sears, einem Kinderarzt und Autor mehrerer Bücher über Elternschaft und Kindesentwicklung (z. B. Attachment Parenting Buch, Schlafen und Wachen: Das Elternbuch für Kindernächte).
    In seinen Büchern und Artikeln verwendet Dr. Sears den Begriff High Need Baby, um Babys zu beschreiben, die intensivere Bedürfnisse haben als andere und daher eine erhöhte Aufmerksamkeit und Fürsorge seitens der Eltern erfordern. In seinen Büchern betont Sears die Bedeutung von Bindung, Nähe, Geduld und Verständnis im Umgang mit high need Babys.

    Was ist der Unterschied zwischen einem High Need Baby und einem Schreibaby?

    Der Begriff „High Need Baby“ und „Schreibaby“ werden manchmal synonym verwendet, da beide Begriffe auf Babys hinweisen, die intensivere Bedürfnisse haben und deren Betreuung anspruchsvoller sein kann, als die von „normalen“ Babys. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden Begriffen:

    1. High Need Baby:
      • Ein „High Need Baby“ wird für Babys genutzt, die intensivere Bedürfnisse haben als andere. Diese Babys können in verschiedenen Bereichen anspruchsvoller sein, wie zum Beispiel in Bezug auf Schlaf (schlafen wesentlich weniger, wachen sehr häufig auf), Nahrungsaufnahme (wollen z. B. ständig stillen, nuckeln, trinken), Nähe (lassen sich nicht ablegen) und Stimulation (können sich gar nicht selbst beschäftigen).
      • High Need Babys können empfindlicher auf Reize reagieren, sind oft schnell reizbar und sehnen sich nach Nähe und Sicherheit. Der Übergang zu hochsensiblen Babys kann hierbei fließend sein.
      • Bei High Need Babys gilt es, die Bedürfnisse des Babys besser zu verstehen und geeignete Wege zu finden, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ich kann hierzu sehr die „artgerecht“ Reihe von Nicola Schmidt empfehlen, die zumindest schonmal die Illusion nimmt, dass alle Babys sich ablegen lassen, durchschlafen und alle 4 Stunden gestillt werden.
    2. Schreibaby:
      • Ein Schreibaby ist ein Baby, das übermäßig viel weint oder schreit, ohne dass eine offensichtliche Ursache erkennbar ist (an mind. 3 Tagen pro Woche länger als 3 Stunden über einen längeren Zeitraum, ist eine offizielle Definition).
      • Schreibabys können unterschiedliche Gründe für ihr Weinen haben, darunter Koliken, Unwohlsein, Überstimulation, Hunger oder Müdigkeit – dies lässt sich aber wie schon gesagt meist nicht feststellen.
      • Bei Schreibabys liegt der Fokus darauf, mögliche Ursachen für das übermäßige Weinen zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um das Kind zu beruhigen und die Belastung für die Eltern zu reduzieren.

    Insgesamt können High Need Babys und Schreibabys sich überschneiden, da beide Situationen für Eltern herausfordernd sind. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen des Babys zu berücksichtigen und SUPER WICHTIG, entsprechende Unterstützung und Ressourcen in Anspruch zu nehmen, um den Eltern zu helfen, mit diesen krassen Herausforderungen umzugehen.

    Tipps für Eltern von High Need Babys:

    1. Akzeptanz und Geduld: Akzeptiere, dass dein Baby vielleicht intensivere Bedürfnisse hat, vergleiche dich und dein Baby nicht mit anderen und sei geduldig mit dir selbst und deinem Baby.
    2. Enge Bindung aufbauen: Nimm dir Zeit, um eine starke Bindung zu deinem Baby aufzubauen. Haut-zu-Haut-Kontakt und generell viel Körperkontakt können deinem Baby das Gefühl von Sicherheit geben.
    3. Unterstützung suchen: Such dir unbedingt Unterstützung bei deinem Partner, Familie oder Freunden. Es ist wichtig, dass du dir selbst Zeit für Ruhe und Erholung nehmen kannst.
    4. Flexibilität in der Routine: Sei offen für Veränderungen in deiner Routine. High Need Babys können manchmal unvorhersehbar sein, und Flexibilität kann den Stress reduzieren. Auch wenn Routinen generell hilfreich sind im Familienalltag, klappt es hier nicht immer.
    5. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du dich überfordert fühlst. Ein Kinderarzt oder eine Beratungsstelle kann dir möglicherweise weitere Ratschläge und Unterstützung bieten. Schau unbedingt bei den Beratungsstellen und im Mamas Dorf Verzeichnis nach, dort wirst du bestimmt schon fündig.

    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die erste Zeit mit einem High Need Baby unfassbar anstrengend, vielleicht sogar traumatisch sein kann. Egal, wie gut man sich auf die Babyzeit vorbereitet hat – darauf kann einen wirklich nichts vorbereiten. Sich so viel Unterstützung zu holen wie möglich und sich ohne schlechtes Gewissen Auszeiten ohne Baby zu nehmen ist wirklich essentiell. Sprüche wie „sie werden ja so schnell groß“ helfen dir stattdessen sicherlich nicht weiter.

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